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AlltagsfrageWarum haben manche eigentlich Grübchen – und andere nicht?

Lesezeit 3 Minuten
Herzogin Kate hat Grübchen

Herzogin Kate hat Grübchen.

Köln – Herzogin Kate hat sie, Top-Modell Miranda Kerr und Schauspieler Florian David Fitz ebenfalls. Zu sehen sind sie aber nur beim Lachen. Die Rede ist von Grübchen. Der Duden beschreibt sie als „kleine Vertiefung in den Wangen“.

Gemeinhin gelten sie als süß, vermutlich auch deshalb, weil sie selten sind.

Aber wie entstehen die Wangendellen überhaupt?

Was sind Grübchen?

Grübchen sind Vertiefungen des Gewebes, die in der Regel angeboren sind. Sie können sich aber auch im Laufe eines Leben bilden. Bei dem einen sind sie ständig zu sehen, bei den meisten aber nur bei Anspannung bestimmter Muskeln. Die Dermatologin Miriam Rehbein aus München erklärt in Bild, wie sie entstehen. Für die Grübchen in der Wange beispielsweise sei der zur Lachmuskulatur gehörende Musculus risorius verantwortlich: „Er verläuft vom Wangenknochen unterhalb der Schläfe bis zur Wange. Beim Lachen zieht durch die Verkürzung des Muskels die Haut nach innen und das lässt das Grübchen entstehen.“ Darum habe nicht jeder an dieser Stelle Grübchen, manche nur weniger stark als andere, manche haben gar keine – je nachdem wie stark oder schwach die Muskulatur ausgeprägt sei.

Grübchen können auch durch eine Abweichung in der Embryonalentwicklung entstehen. Zum Beispiel kann sich beim Verschmelzen des rechten und linken Unterkiefers in der Mitte, am Kinn, eine schmale Verbindung bilden. Ein Kinngrübchen kann dann die Folge sein, wenn die Kieferhälften und das darüber liegende Gewebe unvollständig zusammenwachsen.

Gibt es Grübchen nur im Gesicht?

Nein, Grübchen können an verschiedenen Körperstellen auftauchen. Besonders bei Frauen sind die „Lendengrübchen“ verbreitet. Damit ist sind die zwei weichen Vertiefungen knapp über dem Gesäß gemeint, also an beiden Seiten der Lendenwirbelsäule.

Befinden sich weitere Grübchen an ungewöhnlichen Stellen des Körpers, kann das auf eine angeborene Fehlbildung oder Erbkrankheiten deuten. Grübchen können sich zudem bei der Wundheilung entwickeln, wenn sich beispielsweise eine Narbe nach innen zusammenzieht.

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Kann man sich Grübchen machen lassen?

Wer keine natürlichen Grübchen hat, aber gerne welche hätte, der kann nachhelfen. Dafür muss man sich allerdings unters Messer legen und das nötige Kleingeld mitbringen. Bei dem Eingriff macht der plastische Chirurg einen kleinen Einschnitt in den Mundraum und vernäht dann das entsprechende Gewebe. So wird die Muskellücke imitiert, wodurch letztendlich die kleine Wangendelle entsteht. Allerdings: Es ist ein medizinisch nicht notwendiger operativer Eingriff, bei dem es zu Nebenwirkungen kommen kann und der zudem mit bis zu 1000 Euro auch sehr teuer ist.

Alternativ können Grübchen-Fans versuchen, mit Schminke nachzuhelfen und sich die Grübchen einfach mit Make-Up aufpinseln. Der Nachteil: es hält nicht lange und es sieht relativ unecht aus. (sar)

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