Abo

Jetzt erst recht abgewöhnen9 Essensfallen, die uns im Alltag dicker werden lassen

Lesezeit 5 Minuten
Frau isst ein belegtes Vollkornbrötchen

Auch wenn das Körnerbrötchen gesund aussieht, auch auf andere Faktoren kommt es an, etwa ob wir nebenher essen oder angetrieben vom Stress.

Köln – Gesund essen ist gar nicht so einfach. Vor allem, wenn man wegen der Corona-Krise im Homeoffice arbeitet. Der Gang zum Kühlschrank ist schließlich kurz und ein, zwei oder drei Stückchen Schokolade schnell bei einen hohen Stresslevel gegessen.  Auch Rituale, die wir für vermeintlich gesund halten, können für zusätzliche Pfunde auf den Hüften sorgen.

Wer sich Sorgen macht, durch die viele Zeit im eigenen Zuhause an Gewicht zuzulegen, sollte darauf achten, nicht in typische Fallen zu tappen.

Wir zeigen 9 Fallen auf, die täglich auf uns lauern – und uns dicker machen ohne dass wir es merken.

Nicht frühstücken 

Wer morgens ohne Frühstück startet, begeht gleich den ersten Fehler schon bevor der Tag richtig angefangen hat. Das Tragische: Das Energie-Defizit schleppen wir lange mit uns rum, schließlich haben wir über Nacht alle unsere Reserven aufgebraucht. Wir brauchen die Mahlzeit am Morgen, um den Kreislauf anzukurbeln. Wer darauf verzichtet, kommt meist gar nicht richtig in die Gänge. Eine Studie mit Schulkindern etwa hat gezeigt, dass die Leistungen der Schüler ohne Frühstück sinken und ihre Konzentration nachlässt. Hinzu kommt: Wer nichts frühstückt, hat ein höheres Risiko für Übergewicht. Denn: Im Laufe des Tages isst man dann umso mehr. Wer morgens allerdings partout nichts essen kann, sollte wenigstens etwas trinken, empfehlen etwa die Experten der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE). 

Kalorien zählen 

Zu viele Zahlen können einem den ganzen Spaß am Essen verderben. Wer vor sich auf dem Teller nicht mehr ein Vollkornbrötchen sieht, sondern 132 Kalorien, sollte den Einfluss der Energiewert-Angaben auf sein Leben überdenken. Denn unser Körper funktioniert nicht wie eine Kalorien-Verbrennungsmaschine, sondern ist ein komplexer Organismus.

Und nicht jede Kalorie ist wie die andere. Das zeigt zum Beispiel eine Studie aus dem Fachmagazin Public Health Nutrition: Gerade kalorienreiche Lebensmittel mit einem hohen Fettanteil wie Nüsse, Vollmilch oder Olivenöl werden durch stupides Kalorienzählen gemieden. Dabei sind sie deutlich besser für den Körper als etwa sehr zuckerhaltige Lebensmittel. Außerdem sind einer anderen Studie zufolge Frauen, die Kalorien zählen, zusätzlich gestresst - womit wir beim nächsten Punkt wären.

Unter Stress essen

Wer ausgewogen lebt, isst in der Regel auch ausgewogen: Stress dagegen lässt unseren Cortisol-Wert im Blut ansteigen. Das Stresshormon sorgt dafür, dass wir eher zu ungesunden Snacks greifen. Stichwort: Nervennahrung. Natürlich ist es nicht verboten, auch mal einen Schokoriegel zu verdrücken. Damit wir für stressige Situationen gewappnet sind, sollte man aber besser Vollkornprodukte zu sich nehmen. Mit ihnen steigt der Blutzucker nicht so schnell an und die notwendigen Kohlenhydrate werden nicht so schnell abgebaut – und wir müssen bei der nächsten Stressattacke nicht gleich wieder zur Schokolade greifen.

Belohnungsessen

„Den Schokoriegel habe ich mir jetzt wirklich verdient.“ Oft essen wir, um uns für etwas zu belohnen. Nach einem stressigen Arbeitstag ist uns eher nach Schokolade als nach einem gesunden Snack. Nach einer anstrengenden Sporteinheit ist die Portion Nudeln, die auf dem Teller landet, größer als sonst. Dieser Denkfehler führt zu überflüssigen Kilos, wie eine britische Studie kürzlich festgestellt hat. Oftmals überstiegen die Kalorien, die wir zu uns nehmen den tatsächlichen Kalorienverbrauch durch die Sporteinheit. Dabei gilt die Regel. Wer abnehmen oder zumindest nicht zunehmen will, muss mehr oder genauso viele Kalorien verbrennen, wie er aufnimmt.

Nebenbei essen

Wer am Schreibtisch isst, nimmt garantiert mehr zu sich als derjenige, der seine Mahlzeit in der Pause bewusst zelebriert. Klar, man hat nicht immer Zeit für ein Drei-Gänge-Menü, aber für einen Ausflug in die Kantine oder ins nächste Bistro sollte man auch an stressigen Arbeitstagen eine halbe Stunde investieren. Auch wer beim Essen fernsieht, vergisst, während Bruce Willis die Welt rettet, was er sich parallel alles in den Mund stopft. Deshalb: Lieber bewusst essen - und genießen.

Viel Alkohol trinken

Tagsüber nur Vollkornprodukte, Salat, Gemüse, etwas Obst – und abends eine halbe Flasche Wein oder drei Gin Tonic? So wird das nichts mit dem Abnehmen. Denn alkoholische Getränke sollte man als Dickmacher nicht unterschätzen. Wer sich sehr gesund ernährt, dann aber regelmäßig Wein, Bier oder Cocktails konsumiert, nimmt natürlich nicht ab. Generell sollte man im Hinterkopf haben, dass manche Getränke bereits ohne Alkohol – wie etwa ein Kakao oder ein großer Milchkaffee – auch schon fast so nahrhaft wie eine kleine Mahlzeit sind.

Das könnte Sie auch interessieren:

Light-Produkte essen

Steht „bio“ oder „light“ auf der Verpackung, erscheinen uns diese Lebensmittel gesünder. Diese Annahme verleitet uns dazu, mehr zu essen. Light-Produkte sind nicht zwangsläufig die besseren Lebensmittel. Wer sehr viel Süßstoff zu sich nimmt, hat einer Untersuchung des Weizmann Institute of Science in Rehovot zufolge schlechtere Blutzuckerwerte und nimmt zu. Zucker- und Fettersatzstoffe verwirren den Körper verschiedenen Studien zufolge. Demnach stellt der Körper sich auf eine hohe Kalorienmenge ein, die dann allerdings nicht kommt. Das bringt den Organismus durcheinander - und womöglich Pfunde auf die Waage.

Diät halten 

Ernährungsexperten sind meistens keine Fans von Diäten – nicht ohne Grund. Von einer grundlegenden Ernährungsumstellung profitiert man in der Regel langfristig. Generell sollte es dabei keine Lebensmittel geben, die verboten sind: Also lieber hin und wieder einen Schokoriegel essen, als sich Schokolade so lange zu verbieten, bis man schließlich unkontrolliert Süßigkeiten in sich reinstopft – dann folgt der gefürchtete Jojo-Effekt. Wichtig: Damit man abnimmt, muss man nicht nur seine Ernährung dauerhaft umstellen, sondern sich auch bewegen – so unbequem das ist.

Wir trinken Limo statt Wasser

Eine Flasche Cola am Nachmittag, zum Essen ein Glas Limonade: Viele Menschen unterschätzen noch immer den hohen Zuckergehalt von süßen Limonaden und Softdrinks. Oft verklären Bezeichnung wie „light“ oder „zero“ den enthaltenen Zucker. Aber auch Fruchtsäfte stecken voller Zucker. Wer schlank bleiben will, sollte lieber viel Wasser oder klaren Tee trinken – auch zu den Mahlzeiten. (rer/sar)

KStA abonnieren