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Angebote im NetzVerbraucherschützer warnen vor Corona-Selbsttests

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Die Zahl der Labore und der Materialien ist begrenzt. Tausende Corona-Selbsttests zu untersuchen, wäre allein aufgrund der fehlenden Kapazitäten kaum möglich.

Köln – Der Hals kratzt, man hat Husten und erhöhte Temperatur – in Zeiten des Coronavirus fürchten sich viel Menschen davor, sich mit dem Virus anzustecken oder es bereits in sich zu tragen, ohne es zu wissen. Die Verbraucherzentrale NRW warnt jedoch eindringlich vor Selbsttests.

Tests oft fehlerhaft oder verfälscht

Denn viele dieser Tests weisen Fehler auf und auch bei der Probenentnahme können Ergebnisse verfälscht werden, wenn der Betroffene beispielsweise die Probe falsch entnimmt, oder diese verunreinigt wird.

Immer wieder gibt es Berichte, dass Patienten mit Symptomen nicht auf das neuartige Virus getestet und von den Ärzten abgewiesen werden. Da kommen alternative Selbsttest, die jedermann zu Hause durchführen können soll, für viele wie gerufen. Die Verbraucherzentrale NRW warnt vor diesen Do-it-yourself-Test.

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Coronavirus: Nicht jeder kann getestet werden

Tanja Wolf, Gesundheitsexpertin der Verbraucherzentrale NRW, erklärt: „Alle Menschen auf Coronavirus-Infektionen zu testen, ist nicht möglich. Deshalb ist es sinnvoll, die Gesamtzahl der Tests zu begrenzen und damit Kapazitäten für besonders betroffene Personengruppen wie Pflegebedürftige, Ärzte, Kranken- und Altenpfleger freizuhalten.“

Robert-Koch-Institut (RKI) hat zum 1. April außerdem die Kriterien für die Durchführung eines Corona-Tests geändert. Demnach werden die Tests nicht mehr unbedingt durchgeführt, wenn man sich in einem Risikogebiet aufgehalten hat.

Getestet werden vor allem die Patienten, die typische Symptome des Virus aufzeigen, die Kontakt zu einem Infizierten hatten und mögliche Patienten, die einer Risikogruppe angehören.

Coronavirus: Tests sind nicht einfach durchzuführen

Auch wenn nicht jeder Patient, der Erkältungssymptome zeigt, getestet werden kann, empfiehlt die Verbraucherzentrale mit Nachdruck, keine Selbsttest durchzuführen, denn:

Die Tests müssen selbst bezahlt werden.

Die DIY-Tests weisen häufig Fehler auf. Die Probe muss mit einem speziellen Tupfer entnommen und möglichst schnell in einer speziellen Verpackung in ein Labor geschickt werden. Unsachgemäßer Transport, der falsche Zeitpunkt der Probenentnahme und eine schlechte Qualität der Probe können das Testergebnis verfälschen.

Die Tests sind kompliziert. Der PCR-Test ist der genauste Test, da er schon bei geringsten Virusmengen reagiert. Er ist jedoch aufwendig und eine richtige Durchführung ist besonders wichtig. Das RKI empfiehlt, zwei Proben – eine aus den oberen und eine aus den unteren Atemwegen – zu nehmen. Das selbst zu machen ist schwierig.

Die Zahl der Labore und der Materialien ist begrenzt. Auch wenn die Testmenge gesteigert werden soll, fehlt es in den Laboren an Schutzkleidung und auch die Materialien und die Chemikalien, die für die Tests gebraucht wird, werden knapp. Außerdem wird auch die Kapazität für andere Laboruntersuchungen knapp.

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Sollten Sie Symptome aufweisen uns sich unsicher sein, ob Sie sich eventuell mit dem Virus infiziert haben, wenden Sie sich zuerst telefonisch an Ihren Hausarzt, an die örtlichen Corona-Hotlines oder an den ärztlichen Bereitsschaftsdienst unter der Nummer 116117. (mie)

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