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Harvard-StudieWer diese Anzahl Liegestütze schafft, kriegt seltener einen Herzinfarkt

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Brustmuskeln, Schultern, Rücken, Trizeps, Bizeps, sogar den Po: Der Liegestütz stärkt viele Muskeln.

Cambridge – Körperliche Fitness und Gesundheit hängen zusammen – das ist wissenschaftlich gesehen ein alter Hut. Wie fit man genau sein sollte, um auch langfristig gesundheitlich zu profitieren, hat eine Studie der Harvard-Universität untersucht. Die Maßeinheit der Forscher: Liegestütze.

Über einen Zeitraum von zehn Jahren haben die Internisten um Studienleiter Justin Yang von der Harvard Medical School in Boston die Gesundheitsdaten von 1104 amerikanischen Feuerwehrmännern ausgewertet. Dabei fanden sie heraus, dass die Anzahl der Liegestütze, die ein mittelalter, aktiver Mann hintereinander ausführen kann, Hinweise auf dessen Herzgesundheit geben. Veröffentlicht wurden die Ergebnisse im Fachjournal „JAMA Network Open“ und im hauseigenen Organ The Harvard Gazette.

Die Anzahl der Liegestütze, die ein Feuerwehrmann stemmen konnte, geben Auskunft über die Herzgesundheit

Das Durchschnittsalter der untersuchten Feuerwehrmänner lag zum Startschuss bei rund 40 Jahren, der Body-Mass-Index (BMI) im Schnitt bei 28,7. Zu Beginn der Studie erhoben die Forscher, wie viele Liegestütze die Teilnehmer hintereinander stemmen konnten. Zudem wurde die maximale Belastbarkeit auf einem Laufband getestet und Ruhepuls sowie Blutdruck gemessen. Diese Untersuchungen wurden von da an jährlich wiederholt. Außerdem mussten die Teilnehmer Fragen, zu Alkohol und Tabakkonsum beantworten.

Das fanden die Forscher heraus: Die Probanden, die mehr als 40 Liegestütze am Tag stemmten, hatten ein um bis zu 96 Prozent verringertes Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall und andere kardiovaskuläre Erkrankungen. Im Laufe der Untersuchung hatte es 37 Herzinfarkte unter den Teilnehmern gegeben – 36 davon hatten die Teilnehmer, die weniger als 40 Push-ups geschafft hatten. Das Ergebnis legt nahe, dass die Teilnehmer, die weniger als zehn Liegestütze hintereinander absolvieren konnten, ein deutlich höheres Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall und andere kardiovaskuläre Erkrankungen innerhalb der nächsten zehn Jahre haben als die, die 40 Wiederholungen der Übung schafften.

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„Liegestütze sind einfach und kostengünstig“

Die Ergebnisse blieben statistisch signifikant, auch wenn die Forscher Faktoren wie Alter und Gewicht herausrechneten. „Überraschenderweise konnten die Liegestütze das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen besser prognostizieren als die aerobe Kapazität – also die maximale Sauerstoffaufnahme, die über den Belastungstest am Laufband ermittelt wurde“, zitiert der „Standard“ die Forscher.

Aktuelle Tests und Instrumente, mit denen der Fitnesszustand gemessen werden kann, sind zeitaufwändig oder sehr teuer – für Routineuntersuchungen kommen sie daher eher nicht in Frage. Studienleiter Justin Yang meint daher: „Liegestütz sind eine einfache und zudem kostengünstige Methode, um das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu reduzieren.“ (sar)

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