Neue Studie zeigtFast Food macht so krank wie eine bakterielle Infektion

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Junge_beißt_in_Burger

Burger, Pommes und Co. machen uns nicht nur dick, sondern haben langfristige Auswirkungen auf unsere Gesundheit. 

Bonn – Fans von schnellem Essen leben ungesund, das ist bekannt. Wer oft Fast-Food-Gerichte wie Pommes, Burger, Pizza oder Döner isst, wird dick und ist anfälliger für Krankheiten. Das ist erstmal keine Neuigkeit. 2016 wiesen Forscher in einer Studie nach, der Konsum von Fastfood, also eine fett- und zuckerreiche Ernährung, wirkt sich auf unser Gehirn aus. Bereits nach drei Tagen wehrt sich das Gehirn und reagiert wie auf eine bakterielle Entzündung. Das kann dauerhafte Folgen für den Körper haben.

In einer aktuellen Studie verfütterten Forscher aus Bonn die typische westliche Fast-Food-Kost an Mäuse. Rund vier Wochen bekamen die Tiere nur fett- und zuckerreiche sowie ballaststoffarme Nahrung vorgesetzt. Das Ergebnis: Die Tiere entwickelten massive Entzündungsreaktionen im gesamten Körper, vergleichbar mit denen nach einer gefährlichen bakteriellen Infektion. 

Immunzellen fördern Diabetes und Gefäßverkalkungen

„Die ungesunde Diät hat zu einem unerwarteten Anstieg einiger Immunzellen im Blut geführt“, erklärt Anette Christ, Postdoktorantin am Institut für Angeborene Immunität der Universität Bonn in einer Mitteilung. Vermehrt haben sich ausgerechnet die Immunzellen, die Gefäßverkalkungen und Diabetes fördern. Ihre Ergebnisse veröffentlichten die Forscher im Fachmagazin „Cell“. 

„Wir wissen erst seit kurzem, dass das angeborene Immunsystem über ein Gedächtnis verfügt“, erklärt Prof. Dr. Eicke Latz, Leiter des Bonner Instituts. „Nach einer Infektion bleibt die Körperabwehr in einer Art Alarmzustand, um dann schneller auf einen neuen Angriff reagieren zu können.“ Bei den Mäusen wurde dieser Prozess nicht durch ein Bakterium ausgelöst, sondern durch ungesunde Ernährung.

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Immunzellen werden langfristig reprogrammiert

Mit diesem Experiment zeigten die Forscher also, dass schlechte Ernährung das Immunsystem dauerhaft verändert. Als die Forscher den Nagern vier weitere Wochen lang arttypische Getreide-Kost anboten, verschwanden die akuten Entzündungserscheinungen. Was jedoch blieb, war die genetische Reprogrammierung der Immunzellen, was die Forscher als „besonders beunruhigend“ beschreiben: Denn das heißt, dass ungesundes Essen die Körperabwehr langfristig aggressiver machen könnte. Auch lange nach Umstellung auf gesunde Kost kommt es daher schneller zu Entzündungen. Diese fördern direkt die Entstehung von Arteriosklerose und Diabetes.

Nach acht Wochen seien die Tiere schließlich verstorben. Sie sollen nachweislich an den Spätfolgen der schlechten Ernährung verendet sein, zum Beispiel Herzverkalkung. Diese Folgen, die die Forscher bei den Mäusen in dem kurzen Zeitraum beobachten konnten, sollen laut der Wissenschaftler menschliche Fast-Food-Esser nach 50 bis 60 Jahren treffen.  (sar)

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