Prioritätsgruppe 3 geöffnetWer kann jetzt einen Impftermin in NRW vereinbaren?

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Köln – Höchste Priorität, hohe Priorität, erhöhte Priorität – dass das Impfgeschehen in Deutschland inzwischen bei letzterer Kategorie, der Priorisierungsgruppe 3, angekommen ist, macht Hoffnung. Es geht voran mit dem Schutz gegen das Coronavirus. Wer jetzt aber zu welcher Gruppe gehört – da verliert so mancher den Überblick. Vor allem vor dem Hintergrund, dass es bei dem erweiterten Impfangebot keine bundeseinheitlichen Regeln gibt, sich etwa in Rheinland-Pfalz andere Menschen impfen lassen können als hier in Nordrhein-Westfalen (NRW). Den Branchen der sogenannten Kritischen Infrastruktur unterbreitet NRW beispielsweise bislang kein Impfangebot. Dazu gehören unter anderem Medienunternehmen. Wer ist jetzt also an der Reihe und wer nicht? Ein Überblick.

Welche Gruppen sind berechtigt?

Mit der sogenannten Priorisierungsgruppe 3 sind in NRW seit dem vergangenen Donnerstag folgende Gruppen zu einer Impfung gegen Covid-19 berechtigt:

• Arbeitnehmer im Verkauf von Lebensmittel-Einzelhandel oder in Drogeriemärkten • Zwei Kontaktpersonen von Pflegebedürftigen • Eltern von schwer erkrankten Minderjährigen • Lehrerinnen und Lehrer an weiterführenden Schulen • Beschäftigte im Bereich der Justiz mit Gefangenenkontakt • Gerichtsvollzieherinnen und -vollzieher • Beschäftigte in den Service-Bereichen von Gerichten, Justizbehörden sowie Richter und Richterinnen, Staatsanwälte und Staatsanwältinnen • Beschäftigte im Ambulanten Sozialen Dienst der Justiz

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Anmelden können sich Betroffene aus diesen Kategorien etwa bei der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein. Wie lange es dann bis zur tatsächlichen Impfung dauert, hängt von der weiteren Priorisierung innerhalb der jeweiligen Arztpraxis oder des Gesundheitsamtes ab, außerdem von der Verfügbarkeit der Impfdosen sowie dem Andrang auf der Warteliste.

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In der Regel bekommt die Priorisierungsgruppe 3 ein Angebot mit den Impfstoffen von Biontech oder Moderna. Auch wenn am vergangenen Donnerstag ebenfalls die Priorisierung mit dem Impfstoff von Astrazeneca komplett aufgehoben wurde? Die Antwort lautet für NRW wohl erstmal 'Ja'. Gesundheitsminister Jens Spahn wirbt derzeit vorrangig dafür, dass Über-60-Jährige mit Astrazeneca geimpft werden. Diese Altersgruppe kann sich unabhängig von ihrer Priorisierungsgruppe in Arztpraxen mit Astrazeneca impfen lassen. Für Menschen unter 60 hat die Aufhebung der Priorisierung dieses Impfstoffs in NRW erst einmal keine Bedeutung.

Wer sich darüber hinaus nicht sicher ist, ob er zum aktuellen Zeitpunkt impfberechtigt ist – für den bleibt ein Anruf bei der Hotline der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein. Denn Kritik gibt es nach der Erweiterung des Impfangebots vor allem daran, dass einzelne Berufsgruppen teils chronisch Kranken aus Priorisierungsgruppe 2 vorgezogen werden. Lesen Sie hier mehr zu diesem Thema.

Wie geht es weiter?

Nach aktuellem Stand sollen Mitte Mai auch Beschäftigte von Polizei und Feuerwehr einen Termin zur Corona-Impfung buchen können, außerdem Mitarbeitende im Katastrophenschutz. In einem weiteren Schritt gehören zur Priorisierungsgruppe 3 auch Asthma- oder Schlaganfall-Patienten. Bleibt es bei dem Versprechen von Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet, sollen bundesweit spätestens im Juli alle impfwilligen Personen ein Angebot erhalten haben. Kanzlerin Angela Merkel hatte Gleiches bislang erst zum Ende des Sommers in Aussicht gestellt.

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