Psycho-Test zeigtDas haben Narzissten, Psychopathen und Sadisten gemeinsam

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Psychopath psycho imago

Sadisten, Narzissten, oder Psychopathen eint der Dark-Faktor, ein übertriebener Egoismus (Symbolbild).

Köln.  – Psychopaten können mit anderen Menschen nicht mitfühlen – ihnen fehlt es an Empathie. Ihnen fehlt es oft an einem Gewissen. Gutachter haben auch bei bekannten Serienmördern psychopathische, sadistische oder narzisstische Persönlichkeitsmerkmale diagnostiziert.

Es sind ihre grausamen Taten, die uns fassungslos machen und mit der Frage zurücklassen, wie Menschen so brutal, so skrupellos, so böse sein können. Wie bei dem Serienmörder Ted Bundy, der in den Siebzigerjahren mindestens 30 Frauen tötete. Er folterte, vergewaltigte, erstach, erwürgte oder erschlug seine Opfer.  Seine Anwältin Polly Nelson sagt über ihn: „Ted war die Verkörperung des herzlosen Bösen.“ So verschieden Sadisten, Narzissten, Egoisten oder Psychopathen sind, etwas haben sie gemein: den Dark-Factor.

Dark-Factor: Übertiebener Egoismus gemeinsames Merkmal

Wissenschaftler der Universitäten Ulm, Koblenz-Landau und Kopenhagen haben in einer Studie mehr als 2500 Menschen befragt, um besondere Persönlichkeit strukturiert erfassen zu können. In einem Online-Fragebogen kann jeder feststellen, ob auch ein dunkler Kern in ihm steckt.

„Kernbestandteil dieses dunklen Faktors der Persönlichkeit ist ein übertriebener Egoismus, der negative Auswirkungen auf andere oder die Gesellschaft im Allgemeinen hat“, erklärt Morten Moshagen der Uni Ulm. Schuldgefühle, Gewissensbisse oder moralische Skrupel kennen solche Menschen nicht.

Egoisten, Narzissten, Psychopathen – eigener Nutzen ist der Antrieb

Die Psychologen gehen davon aus, dass böse Menschen ihren eigenen Nutzen um jeden Preis steigern wollen. Das heißt: Sie schädigen andere Personen absichtlich oder nehmen bereitwillig in Kauf, dass eine andere Person geschädigt wird. Sie rechtfertigen dieses Verhalten vor sich selbst und anderen.

Egoismus, Narzissmus, Gehässigkeit, Psychopathie, Sadismus, moralische Enthemmung, Selbstbezogenheit, übertriebene Ansprüchlichkeit und Machiavellismus: Jemand mit einer machiavellistischen Persönlichkeit missachtet meist verbreitete Moralvorstellung, manipuliert andere Menschen und beutet sie aus. Morten Moshagen, Ingo Zettler und Benjamin E. Hilbig fanden heraus, dass sich all diese Persönlichkeitsmerkmale auf einen dunklen Kern zurückführen lassen.

Wer böse ist, wird wahrscheinlich eher kriminell

Ein hoher Dark-Factor könne sich in ganz verschiedenen problematischen Verhaltensweisen äußern. „Zugespitzt formuliert könnte man sagen, dass wenn ein Chef genüsslich seine Mitarbeiter herunterputzt, die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass er auch seine Geschäftspartner ausnutzt, Steuern hinterzieht oder seine Frau betrügt“, sagt Moshagen. Der D-Factor sei gut geeignet, um egoistisches und unehrliches Verhalten vorauszusagen, erklärt Zettler. Für Menschen mit einem hohen D-Factor ist die Wahrscheinlichkeit laut der Studie höher, dass sie gewalttätig oder kriminell werden oder gegen soziale Regeln verstoßen.

Erin Buckels, Daniel Jones und Delroy Paulhus der University British Columbia und der University of Texas haben in einer Studie herausgefunden, dass bestimmte Persönlichkeitsmerkmale bei Führungskräften besonders oft vorkommen. Menschen mit diesen Merkmalen sind sehr ich-bezogen und gefühlskalt. Darunter fallen Psychopathen, die sich extrem rücksichtslos verhalten, ohne schlechtes Gewissen.

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Wie man sich vor schlechten Verhaltensweisen schützt

Ab wann ein Mensch ein Psychopath ist, misst man wissenschaftlich mit der „Psychopathy Checklist“ (PCL) dabei werden zum Beispiel Kriterien wie ein Mangel an Empathie oder ein oberflächlicher Charme bewertet. Wer 75 Prozent dieser Merkmale erfüllt, wird als Psychopath eingestuft.

Laut Expertenmeinungen ist es bei Menschen, die solche schlechten Verhaltensweisen aufweisen, wichtig Grenzen zu ziehen und sie auf ihr Verhalten anzusprechen. Auch gut ist es, wenn man keine innigen Beziehungen mit egoistischen und narzisstischen Menschen einzugehen, die nur ihren eigenen Nutzen im Sinn haben. (rha)

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