Köln/Palma de Mallorca – Der Kölner Infektiologe Oliver Cornely beurteilt die Lage auf Mallorca kritisch: „500 aktive Corona-Fälle auf den Balearen sprechen für Dynamik im Infektionsgeschehen. Die Sorgen von Karl Lauterbach und Jens Spahn teile ich.“ Feiern ohne Mundschutz und ohne Abstand sei „ein erkennbares Risiko für Neuinfektionen.“

Ob man dies nun auf Mallorca oder in Deutschland tue, mache „keinen fundamentalen Unterschied“, wenngleich die Zusammenkunft von Menschen aus unterschiedlichen Ländern und Regionen für ein erhöhtes Infektionsrisiko spreche. Den Vorschlag von Karl Lauterbach unterstützt Cornely grundsätzlich: „Eine Testung der Rückkehrer halte ich für sinnvoll, zumindest als freiwilliges Angebot. Diesen Test allerdings müsste man nach einigen Tagen wiederholen – das würde deutlich größere Sicherheit geben.“

Quarantäne-Pflicht für Mallorca-Rückkehrer zu drastisch?

Auch die „Überlegung, Urlauber in Quarantäne zu schicken“, geäußert vom Vorsitzenden des Weltärztebunds, Frank Montgomery, könne er „durchaus nachvollziehen. Man rennt dem Geschehen immer hinterher, wenn man auf die Infektionszahlen wartet.“ Eine Quarantäne-Pflicht ohne einen nachgewiesenen Ausbruch auf Mallorca sei aus Sicht des Wissenschaftlers „dennoch ein Schritt zu viel. Viele, von denen nicht wirklich eine Gefahr ausgeht, würden in Quarantäne gehen.“

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Wichtiger noch als der politische Umgang mit Urlaubs-Rückkehrern sei es, „möglichst gut dafür zu sorgen, dass unzulässige Menschenansammlungen hierzulande vermieden werden.“