Abo

Schwer bekömmlichStimmt es, dass man abends lieber auf Salat verzichten sollte?

Lesezeit 2 Minuten
Frau_ißt_Salat_aus_einer_Schüssel

Viele setzen im Sommer auf einen leichte  Salat zum Abendessen. Doch ist das wirklich gesund? 

Köln – Salat ist gesund, aber am Abend sollte man ihn lieber nicht essen. Er gärt über Nacht im Magen und verursacht Verdauungsbeschwerden, heißt es oft.

Tatsächlich verdaut der Körper Salat am Abend genauso wie tagsüber, schreibt die Stiftung Warentest in ihrem Ratgeber „Besser essen nebenbei“. Manche Menschen vertragen Rohkost aber schlechter als gegartes Gemüse. Sie bekommen davon schneller Blähungen. 

„Grüner Salat ist leicht verdaulich und wirkt beruhigend“

Dass Salat abends grundsätzlich schlecht sei, kann auch Ernährungswissenschaftlerin und Buchautorin („Happy Aging. Meine schnellen Rezepte für Vitalität, Schönheit & Balance“) Dagmar von Cramm nicht bestätigen: „Grüner Salat ist leicht verdaulich, liegt nur 45 Minuten im Magen und enthält beruhigende Substanzen.“

Alles zum Thema Stiftung Warentest

Wer in seinem Salat am Abend gerne bunte Zutaten wie Gurke, Paprika und Rettich esse, sollte bedenken, dass diese eher schwerer verdaulich sind. Der Tipp der Expertin: „Da sollte man selber ausprobieren, wie es einem bekommt.“

Das könnte Sie auch interessieren:

Wer mag, kann Gemüse wie Pilze, Paprika oder Zucchini kurz andünsten, mit etwas Wasser und Essig ablöschen und lauwarm unter den Salat ziehen. Gedünstet werden sie am Abend besser verdaulich. Generell gilt laut der Expertin: „Je magerer der Salat zubereitet ist, desto leichter wird unser Verdauungsapparat damit fertig, denn Fett und Eiweiß haben lange Verweildauer im Magen.“

Vorsicht vor Kohl und Hülsenfrüchten

Damit der Salat am Abend nicht schwer im Magen liegt, warnt die Expertin auch davor, besonders ballaststoffreiche Gemüse oder Hülsenfrüchte wie Linsen, Kichererbsen oder Bohnen in den Salat zu mischen. Ebenfalls ungeeignet für den leichten Salat am Abend: Grünkohl, Wirsing oder Nüsse und Kerne lieber in den möglichst lang sättigenden Mittagssalat, da diese Inhaltsstoffe den Magen länger auf Trab halten. Der Hintergrund: „Der Magen arbeitet nachts nicht weiter, sondern macht, wie wir, eine Pause.“

Trotzdem gilt: Was schmeckt und vertragen wird, darf gegessen werden. Jeder Mensch i(s)st anders, verträgt andere Lebensmittel in unterschiedlichen Kombinationen. „Letzten Endes muss das jeder für sich selber herausfinden.“ Aber immerhin gibt es Entwarnung für das Abendessen: Es macht nicht dicker als ein üppiges Frühstück – die Tagesmenge ist entscheidend. (sar / mit dpa)

KStA abonnieren