Studie bestätigtSchwangere geben Corona-Impfschutz an ihr Baby weiter

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Impfung Schwangere

Die Stiko empfiehlt Schwangeren die Schutzimpfung gegen Corona.

Köln – Schwangere haben hierzulande lange warten müssen. Erst am 17. September war es soweit: Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfahl werdenden Müttern ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel und auch Stillenden die Schutzimpfung gegen das Coronavirus. Der Nutzen einer solchen Impfung überwiegt ihr Risiko deutlich.

Das hatte die Stiko nach einer Auswertung der Daten zum Verlauf von Corona-Infektionen bei Schwangeren sowie zur Sicherheit der Impfungen festgestellt. Und der Nutzen geht sogar über den Schutz der Schwangeren hinaus. Denn nicht nur die Mutter selbst, auch das Baby baut in der Folge einer Corona-Impfung einen Schutz gegen das Virus auf.

Nabelschnurblut enthält viele Corona-Antikörper

Das zeigt eine Studie von Wissenschaftlerinnen der New York University Langone Health, dem medizinischen Zentrum der New Yorker Universität. Sie haben nach der Geburt das Nabelschnurblut von insgesamt 36 mit einem mRNA-Vakzin geimpften Frauen untersucht. Das Ergebnis: Alle Proben wiesen einen hohen Anteil an Antikörpern auf. Nach Angaben der Wissenschaftlerinnen zeigt dies, dass die Mütter die Antikörper, die sie nach der Impfung gebildet hatten, an ihre Kinder weitergegeben haben.

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Zwar werden Antikörper nicht nur nach einer Impfung, sondern auch nach einer Infektion gebildet. Allerdings untersuchten die Wissenschaftlerinnen das Blut einiger Studienteilnehmerinnen ebenfalls auf spezielle Antikörper, die nur nach einer Infektion gebildet werden. Diese Ergebnisse fielen alle negativ aus, die Antikörper sind also auf die Impfung zurückzuführen.

Impfschutz für Ungeborene auch bei anderen Impfstoffen

Dass Antikörper von Schwangeren auf die ungeborenen Kinder übertragen werden, ist keine Neuigkeit. Der Vorgang ist von anderen Impfungen bekannt. Doch bisher war nicht erwiesen, dass dies auch bei der Impfung gegen Corona der Fall ist. Bisherige Studien hatten sich allgemein auf Antikörper konzentriert und nicht unterschieden, ob diese durch eine Infektion oder eine Impfung gebildet worden waren. Mit dem Ergebnis der Untersuchung käme ein weiterer Grund für Schwangere hinzu, gegen Corona geimpft zu werden, sagte Jennifer Lighter, Spezialistin für Infektionskrankheiten, in einer Mitteilung der Universität.

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Die Studienteilnehmerinnen waren zwischen 26 und 46 Jahre alt. Den ersten Teil ihrer Impfung hatten die meisten Schwangeren, genau genommen 30 von ihnen, im zweiten Schwangerschaftstrimester, also zwischen dem vierten und dem siebten Monat, erhalten. Die zweite Spritze bekamen sie sechs bis 25 Wochen vor der Entbindung. Unklar ist noch, wie wirksam die Antikörper sind, die Säuglinge durch die Impfung ihrer Mutter erhalten. Auch die Frage, wie lange der Schutz anhält, ist noch nicht geklärt. Hierzu bedarf es noch weiterer Forschung.

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