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Geister in den BänkenIst das die gruseligste Kirche Europas?

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Huch, ein Gespenst! Nein, da sind noch viel mehr. Wer die Sankt- Georg-Kirche im tschechischen Luková betritt, der glaubt, Geister zu sehen. In den Kirchenbänken der Ruine sitzen mysteriöse Gestalten in weißen Gewändern. Ihre Kapuzen verbergen ihr Antlitz.

Wer ihnen jedoch näher kommt, erschrickt noch mehr: Die Kirchenbesucher haben kein Gesicht und sitzen wie versteinert in der verfallenen Kirche im nordwestlichen Böhmen.

Gips-Skulpturen sollen Touristen anziehen

Der Grund: Bei der Geistergemeinde handelt es sich um Gips-Skulpturen des Künstlers  Jakub Hadrava. Der tschechische Künstler installierte die unheimlichen Figuren 2014 in der baufälligen Kirche. „Ich wollte die Kirche für Touristen attraktiver machen und so Geld für die Renovierungsarbeiten sammeln“, sagte Hadrava der Daily Mail kurz nach der Installation.

Sein Plan scheint aufgegangen zu sein. Besucher aus allen Teilen der Welt kommen inzwischen in den kleinen Ort mit der kleinen Kirche, die bereits 1352 erbaut wurde.

1968 stürzte die Kirche während einer Beerdigung ein

1968 stürzte das Dach der Kirche während einer Beerdigung ein – für die Gemeinde ein schlechtes Omen. Die Gottesdienste wurden von nun an im Freien abgehalten und die Kirche verfiel.

„Die Figuren repräsentieren die Geister der Sudetendeutschen, die vor dem Zweiten Weltkrieg in Luková lebten und hier jeden Sonntag beteten“, sagte Künstler Hadrava der Daily Mail. „Ich hoffe, dass ich zeigen kann, dass dieser Ort eine Geschichte hat und dass er Teil des alltäglichen Lebens war, aber das Schicksal einen großen Einfluss auf unser Leben hat.“

Auch für Anhänger des Schwarzen Tourismus dürfte die Geisterkirche ein spannendes Reiseziel sein. Auf Instagram finden sich unter dem Hashtag #lukova jedenfalls etliche Bilder des gespenstischen Orts. (rer)

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