In 30 LändernMöbel zur Miete – Ikea geht radikalen Schritt

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Auch den Ikea-Klassiker, das Billy-Regal, könnte man künftig mieten statt kaufen.

Hofheim/Düsseldorf – Bei der Suche nach einem neuen Sofa oder einem neuen Küchentisch landen viele Deutsche bei der schwedischen Möbelhauskette Ikea. In Zukunft können sie dort Möbel nicht nur kaufen, sondern auch mieten.

Ikea will bis 2020 entsprechende Leasing-Angebote in 30 Ländern testen, kündigte das Unternehmen in Kaarst bei Düsseldorf an. Denn Ikea will sich wandeln und nachhaltiger werden. Der Konzern hat schon im letzten Jahr diesen Weg eingeschlagen und kauft Möbel von seinen Kunden zurück.

Bisher ist Ikea für günstige Möbel bekannt

Das neue Image passt nicht zum bisherigen Konzept des Weltmarktführers für Möbel: Kunden können fast überall auf der Welt eine Malm-Kommode, ein Billy-Regal oder einen Pax-Schrank kaufen. Doch für diese günstigen Wegwerfmöbel verbraucht das Unternehmen extrem viele Ressourcen. 

Alles zum Thema Klimawandel

Mit seinem Leasing-Modell will der Konzern das ändern: Kunden sollen die Möbel nicht mehr kaufen, sondern von Ikea mieten. Die Möbel gehen anschließend an den Konzern zurück. Ikea bleibe Eigentümer und könne so sicherstellen, dass die Produkte weitergenutzt werden, bevor sie am Lebensende recycelt würden.

Studierende und kleine Unternehmen als Zielgruppe

„Wir wissen durch unsere Untersuchungen, dass sich das Verhalten der Menschen und ihre Beziehung zu den Dingen verändern. Die Menschen sind sich immer mehr bewusst darüber, welche Auswirkungen ihr Handeln und ihre Art zu leben auf den Planeten hat", erklärt Pia Heidenmark Cook, Nachhaltigkeitschefin der Ingka Group, dem größten Ikea-Franchise-Nehmer. 

Bei ersten Untersuchungen und Tests in vier europäischen Ländern wurden unter anderem Studierende (Polen und Niederlande) und kleine Unternehmen (Schweiz, Schweden) als mögliche Zielgruppen für geplante Abo-Modelle identifiziert.

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Ikea Deutschland will Tests abwarten

Doch das Leasing-Model scheint nur eine von vielen Maßnahmen zu sein, um die schwedische Möbelhauskette in Zukunft nachhaltiger zu machen. Der Geschäftsführer Jesper Brodin kündigt in einer Mitteilung an, dass das „Geschäftsmodell in allen Aspekten umgestaltet und verbessert“ werden soll. Außerdem bennent er den Klimawandel und nachhaltigen Konsum als zwei große gesellschaftliche Herausforderungen.

Ikea Deutschland will die Tests in den Nachbarmärkten zunächst auswerten. Denkbar seien auch Leasing-Angebote, die auf bestimmte Sortimentsbereiche oder bestimmte Zielgruppen wie Studenten beschränkt sind.  (rh mit Material von dpa)

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