Maskenpflicht in KölnWo man jetzt noch Mundschutz herbekommt

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Mundschutz KVB

Auch in KVB-Bahnen und an Haltestellen gilt ab heute Mundschutzpflicht.

Köln – Nun also auch NRW: Als eines der letzten Bundesländer hat Nordrhein-Westfalen am Montag die Maskenpflicht eingeführt. Seit Montag müssen Bürger in öffentlichen Verkehrsmitteln, an Haltestellen, in Bahnhöfen und in allen Verkaufsräumen einen Mundschutz tragen. Während zahlreiche Menschen sich in den vergangenen Wochen bereits eine oder mehrere Masken zugelegt haben, fragen sich nun viele, wo sie auf die Schnelle noch einen entsprechenden Schutz herbekommen sollen.

Die gute Nachricht ist: Niemand muss in Panik verfallen, denn der Begriff „Maskenpflicht“ ist irreführend. Bei der neuen Verordnung geht es nicht darum, sich und andere durch zertifizierte Atemmasken zu schützen – diese werden vor allem für medizinische Einrichtungen benötigt und sollten im Alltagsgebrauch keine Rolle spielen –, sondern um das Abdecken von Mund und Nase mit sogenannten Alltagsmasken. Laut Landesregierung sind explizit auch Tücher und Schals zulässig, die man sich um das Gesicht wickelt.

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Masken zum Kauf, am Ladeneingang und in der Bahn

Die KVB verteilt simple Mund-Nase-Masken aus Papier an wichtigen Knotenpunkten und, wie zum Beispiel dem Chlodwigplatz, und in Bahnen zur einmaligen Benutzung an Fahrgäste – so lange der Vorrat reicht.

Wer nicht auf Mehrfach-Stoffmasken verzichten möchte, hat durchaus noch Möglichkeiten auch solche Alltagsmasken zügig zu erwerben. Für Masken aus Textil, die zum mehrmaligen Gebrauch gedacht sind, gilt dabei genauso wie für Schals und Tücher: Sie müssen regelmäßig richtig gereinigt werden. (Eine Anleitung zur Reinigung finden Sie hier.)

Zahlreiche Händler in Köln, darunter Spielwarenläden, Schneidereien und Modegeschäfte, bieten selbstgenähte Masken an. Diese sind aus Stoff, meist mehrlagig, manche haben zusätzlich eine Einschubmöglichkeit für Filter. Einen Überblick über einige Geschäfte, die solche Masken verkaufen, bietet zum Beispiel koeln.de. Auch die Handwerkskammer Köln bietet eine Auflistung.

Auch der „Kölner Stadt-Anzeiger“ verkauft Textil-Masken. Die Mund-Nase-Masken aus einem Kölner Atelier sind online erhältlich sowie im DuMont-Shop in der Breite Straße 80-90 (Mo-Fr 11-17 Uhr; Samstag 11-16 Uhr).

Einige der Kölner Händler verkaufen die Masken ohne Festpreis oder bieten an, zwei Masken zu kaufen und eine davon für Personen zurückzulassen, die sich keine selbstgenähte Maske leisten können.

Auch viele große Händler haben die Mundschutzproblematik im Blick.

Bauhaus erklärt auf Anfrage: „Kunden in sächsischen und bayrischen Fachcentren wird - soweit diese keine eigene Schutzmaske oder alternative Bedeckung von Mund und Nase mitbringen - bis auf weiteres kostenfrei eine Einweg-Mund-Nasen-Maske am Eingang angeboten, die während des kompletten Einkaufs bei BAUHAUS zu tragen ist. Ähnlich werden wir ab kommender Woche auch in Nordrhein-Westfalen verfahren und versorgen hierfür bereits die Fachcentren mit entsprechenden Mengen von einfachen Schutzmasken.“

DM plant ebenfalls, Masken im Notfall an Kunden auszugeben – solange der Vorrat reicht. In einem Statement heißt es: „Wir gehen davon aus, dass die allermeisten Kunden über die Verordnungen bereits informiert sind und entsprechend ausgerüstet einkaufen gehen werden. Für Kunden, die keinen Mund-Nasen-Schutz besitzen, werden wir einen nach dem Standard für Medizinprodukte zertifizierten Mund-Nasen-Schutz für einen Euro zum Kauf am Eingang der dm-Märkte anbieten, solange der Vorrat reicht.“

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Rewe teilt auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“ mit, man statte zunächst die Mitarbeiter mit Mund-Nasen-Schutz oder Gesichtsvisieren. „Ob und wie wir unseren Kunden entsprechende Produkte anbieten können, ist derzeit noch in Prüfung.“ Selbstständige Marktleiter können jedoch anders vorgehen. So werden zum Beispiel bei Rewe in Köln-Rondorf sowohl Einweg- als auch Mehrweg-Mundschütze im Verkauf angeboten. Laut Marktleiter sind sie „auch in größeren mengen Verfügbar“.

Real teilt mit: „Kunden ohne Maske, Tuch oder Schal vor dem Gesicht werden wir den Zutritt leider verwehren müssen.“ In Kürze werde man jeodch Mund-Nase-Masken im Verkaufsangebot haben.

Aldi Süd hat ähnliche Pläne. Auf Anfrage heißt es: „Unseren Kundinnen und Kunden möchten wir bald Einweg- oder Textil-Masken anbieten.“ Genaue Auskunft zum Preis und zum konkreten Verkaufstermin könne man aber noch nicht geben.

In Apotheken sind Masken ebenfalls erhältlich. Auch wenn die in vielen Filialen schnell ausverkauft sind, schadet es nicht danach zu fragen.

Alltagsmasken online: Ebay, Etsy und Co.

Viele Unternehmen, die eigentlich andere Waren herstellen, haben ihre Produktion auf Masken umgestellt. Doch auch dort ist die Nachfrage so groß, dass es oft zu Lieferschwierigkeiten kommt. Trigema zum Beispiel kann erst wieder ab Juni liefern.

Der Modehändler About You hat einen Online-Stoffmasken-Verkauf von selbstproduzierten Masken und Fremdmarken ab Ende April angekündigt. Die Alltagsmasken sollen dort zum Selbstkostenpreis erhältlich sein.

Der Kölner Fair-Fashion-Anbieter Armed Angels hat nach eigener Aussage eine seiner Produktionen umgestellt. Von jeder verkauften Maske zum Preis von 10 Euro Euro gehen 2 Euro an Ärzte ohne Grenzen.

Kaya&Kato, ein Kölner Unternehmen Arbeitsbekleidung, hat Masken ebenfalls mit in die Produktion genommen. Fünf Stück sind ab 30 Euro erhältlich – allerdings beträgt die Lieferzeit aktuell etwa zehn Tage.

Gute Chancen, schnell an eine Maske zu kommen, bieten Plattformen wie Ebay und Etsy. Wer dort auf die Suche nach einem selbstgenähten Mundschutz geht, wird schnell fündig. Dabei sollte jedoch darauf geachtet werden, dass die Verkäufer seriös und die Preise nicht zu hoch sind.

Alltagsmasken selbst nähen oder falten

Wem die Suche zu mühsam oder die angebotenen Masken zu teuer sind, der kann sich auch selbst einen Mundschutz nähen, zum Beispiel nach dieser Anleitung. Und auch für die, die kein Nähtalent besitzen, gibt es eine Lösung, denn ein Mundschutz lässt sich auch einfach falten.

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