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Maskenpflicht verschärftSo können Alltagsmasken den Schutz von OP-Masken erhöhen

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Doppelt schützt besser: Eine übergezogene Alltagsmaske drückt die OP-Maske ans Gesicht und kann so deren Filterleistung erhöhen.

Mainz  – Alltagsmasken aus Stoff können die Schutzwirkung von OP-Masken erhöhen. Denn die medizinischen Gesichtsmasken haben den Nachteil, dass sie nicht dicht am Gesicht anliegen – anders als etwa FFP2-Masken. Das heißt, dass die OP-Masken zwar andere Menschen gut vor den Tröpfchen schützen, die man selbst beim Reden oder Husten abgibt. Aber der Eigenschutz ist begrenzt.

Mit gut sitzender Alltagsmaske filtriert die OP-Maske besser

So kann beim Atmen Luft an den Rändern ein- und ausströmen und damit auch womöglich erregerhaltige Kleinstpartikel. Doch: „Wenn man etwas, zum Beispiel eine gut sitzende Alltagsmaske, drüberzieht, drückt es die OP-Maske an das Gesicht heran“, sagt Frank Drewnick vom Max-Planck-Institut für Chemie in Mainz.

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Mögliche Lecks würden dadurch eventuell geschlossen. „Dadurch filtriert die OP-Maske besser, als wenn man sie alleine nutzt.“ Drewnick merkt an: „Man kann dann allerdings schwerer atmen, weil man komplett durch das Material der OP-Maske die Luft einzieht und nicht mehr durch die Lücken.“

Wie Fliegen auf der Windschutzscheibe

Der Experte für Aerosolpartikel sagt zu den OP-Masken: Sie dienten eher als Fremdschutz, weil die frisch von dem Maskenträger abgegebenen Partikel meist noch relativ große Tröpfchen seien, „die zu träge sind, um der Krümmung der Luftströmung zu folgen und wie Fliegen auf der Windschutzscheibe in der Maske landen“.

In der Umgebungsluft aber trocknen diese Tröpfchen schnell zu kleineren Partikeln ab und können dann beim Einatmen leichter durch die Lücken der Maske strömen. Dieses Risiko lässt sich senken, wenn die OP-Maske eng ans Gesicht gedrückt wird und die möglichen Lecks, etwa an den Wangenseiten, dadurch kleiner werden.

OP-Masken sind Einwegprodukte

Medizinische Masken, vereinfacht OP-Masken genannt, werden normalerweise in Krankenhäusern und Arztpraxen genutzt. Mit Blick auf die Filterleistung schneiden OP-Masken im Vergleich zu Alltagsmasken deutlich besser ab, so Drewnick. „Das heißt, sie filtrieren deutlich mehr Corona-relevante Partikel aus der Atemluft“. Die meist grünen oder blauen Masken müssen der Norm EN 14683:2019 entsprechen und ein CE-Zeichen tragen.

Die medizinischen Masken gelten als Einwegprodukte. Nach dem Tragen müssen sie entsorgt werden. „OP-Masken kann man nicht reinigen“, heißt es dazu vom Fachpersonal aus der Eifel Apotheke in Köln-Sülz. Die Maske aber beispielsweise beim Einkauf zu tragen und später am Tag in der Bahn, ist kein Problem. (dpa/tmn/eku)

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