Risiko-BegegnungWas sollten Geimpfte tun, wenn die Corona-Warn-App rot ist?

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Symbolbild Corona-Warn-App rot

„Erhöhtes Risiko“ in der Corona-Warn-App – und nun?

Köln – Die Corona-Warn-App war eines der ersten Instrumente im Kampf gegen die Pandemie. Inzwischen sind viele der Nutzerinnen und Nutzer geimpft. Bei einer Risiko-Begegnung gibt es trotzdem eine Warnung durch die App. Ist es sinnvoll, dass Geimpfte die Corona-Warn-App weiterhin benutzen? Und wie sollten sie mit einer Warnung umgehen?

Gab es einen Kontakt zu einer Person, die mit dem Coronavirus infiziert ist und ebenfalls die Corona-Warn-App benutzt, erscheint eine Warnung auf dem Smartphone. Ist sie grün, ist das Risiko auf eine Infektion nach der Begegnung gering. Bei roter Warnung ist das Risiko höher. Die App informiert in diesem Fall darüber, was zu tun ist. Das ist zum einen die Reduktion persönlicher Kontakte und zum anderen die Kontaktaufnahme mit dem Gesundheitsamt oder der Hausarztpraxis.

Dabei ist es egal, ob die Warnung ein Mensch mit oder ohne Impfschutz erhalten hat. Zwar müssen Geimpfte nach Kontakt zu einer infizierten Person nicht in Quarantäne. Sie sollen sich lediglich bei auffälligen Symptomen in Isolation begeben und einen Test machen. So steht es auch in den Richtlinien des Robert Koch-Instituts. Auf Anfrage des Bayerischen Rundfunk sagte das RKI jedoch, dass auch Geimpfte die Maßnahmen, die ihnen die Corona-Warn-App bei einer Risiko-Begegnung anzeigt, befolgen sollten.

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Kostenloser Corona-Test bei roter Warnung

Also sollten auch Menschen mit vollständigem Impfschutz Kontakt zum Gesundheitsamt oder zur Hausarztpraxis aufnehmen, wenn ihnen die Corona-Warn-App eine Risiko-Begegnung anzeigt. In einem Gespräch mit Arzt oder Ärztin werden dann Symptome, Kontakte sowie Risikofaktoren abgeklärt und entschieden, ob ein Corona-Test erfolgen sollte.

In einem solchen Fall ist der im Allgemeinen inzwischen kostenpflichtige Corona-Test kostenlos. Wer in der App eine rote Warnung erhalten hat, muss für PCR- oder Schnelltest nicht bezahlen. Dasselbe gilt laut dem nordrhein-westfälischen Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales (Mags NRW), wenn ein zugelassener Arzt entscheidet, dass ein PCR-Test notwendig ist. Die Kosten werden dann von der Krankenkasse übernommen, abgerechnet wird über die elektronische Gesundheitskarte. Eine grüne Warnung reicht hierfür nicht aus.

Den Test machen können Menschen, die eine rote Warnung erhalten haben, natürlich beim Hausarzt. Zusätzlich bieten auch einige Testzentren kostenlose Corona-Tests an, wenn die Warn-App eine entsprechende Meldung abgegeben hat. Die Stadt Köln hat dieses Angebot aufgrund der aktuell steigenden Infektionszahlen nun erweitert. Hier können sich Kölner nach roter App-Warnung nun alles testen lassen.

Warn-App trotz Impfung weiterlaufen lassen

Grundsätzlich sollten auch Geimpfte die Corona-Warn-App weiterlaufen lassen. „Das Risiko, sich mit dem Coronavirus zu infizieren ist mit einer vollständigen Impfserie zwar gering, doch Vorsichtsmaßnahmen gelten weiterhin“, schreibt das Bundesministerium für Gesundheit. Denn die Möglichkeit eines Impfdurchbruchs, also einer Infektion trotz Impfung, besteht.

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Zudem können auch Geimpfte das Virus weitergeben, sofern sie infiziert sind, und damit andere Menschen anstecken. Auch hier ist das Risiko stark reduziert, aber trotzdem vorhanden. „Mit der Impfung kann eine Covid-19-Erkrankung asymptomatisch verlaufen, weshalb Coronatests auch künftig wichtig bleiben, um die Pandemie einzudämmen“, argumentiert das Gesundheitsministerium. Ein Anzeichen auf die Notwendigkeit eines Tests ist eine auch bei Geimpften weiterhin scharf gestellte Corona-Warn-App.

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