Studie zeigtEs ist genetisch bedingt, ob man Hunde mag oder nicht

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Der beste Freund des Menschen: der Hund ist eines der beliebtesten Haustiere.

Köln – Der Hund gehört zu den beliebtesten Haustiere der Deutschen. Im Jahr 2018 lebte in rund acht Millionen Haushalten in Deutschland ein Hund. Gut so: Immer wieder bestätigen Studien, dass Hundebesitzer gesünder sind und besser gelaunt. 

Trotzdem können sich viele Menschen nicht vorstellen ihr Leben mit einem Hund zu teilen. Für die einen aus ganz banalen praktischen Gründen: keine Zeit, zu teuer, stinkt. Andere finden einfach nichts an den flauschigen Vierbeinern. Und das kann tatsächlich angeboren sein, wie eine neue Studie von britischen und schwedischen Wissenschaftlern nahelegt.

Die Forscher der Universitäten von Uppsala und Liverpool zeigen in ihrer Untersuchung, veröffentlicht im Fachmagazin „Scientific Reports“, dass es eine genetische Veranlagung dafür gibt, ob jemand Hunde mag oder nicht.

Forscher verglichen die Daten von 35.000 Zwillingen mit Daten zur Hundehaltung

Untersucht wurden dafür Daten aus dem schwedischen Zwillingsregister, von insgesamt 35.035 eineiigen und zweieiigen Zwillingen, die zwischen 1926 und 1996 geboren wurden. Verglichen wurden diese Daten mit solchen zur Hundehaltung vom Register der Regierung und von Hundezuchtvereinen.

Zwillingsstudien sind besonders gut dafür geeignet, zu untersuchen, ob ein Merkmal durch Umwelteinflüsse oder durch Gene bedingt wird. Besteht eine hohe Ähnlichkeit eines Merkmals bei eineiigen Zwillingen im Vergleich zu einer geringen Ähnlichkeit bei zweieiigen Zwillingen, spricht das für eine Bedingung durch genetische Einflüsse. Denn eineiige Zwillinge teilen ihr gesamtes Erbgut, während es bei zweieiigen Zwillingen im Durchschnitt nur die Hälfte ist.

Ergebnis der Untersuchung: Hundeliebe ist angeboren

Ergebnis der Studie: Bei eineiigen Zwillingspaaren war es wesentlich häufiger der Fall, dass entweder beide einen Hund hatten, oder beide keinen. Besaß ein weiblicher eineiiger Zwilling einen Hund, lag die Wahrscheinlichkeit bei 40 Prozent, dass ihre Zwillingsschwester auch einen hatte. Im Vergleich dazu betrug die Wahrscheinlichkeit, dass beide einen Hund haben bei zweieiigen Zwillingspaaren nur 25 Prozent.

Bei den männlichen Zwillingen waren die Ergebnisse ähnlich deutlich. Eineiige Zwillingspaaren hatten mit einer Wahrscheinlichkeit von 29 Prozent beide einen Hund. Bei zweieiigen Zwillingen lag die Wahrscheinlichkeit dafür nur bei 18 Prozent.

Die Forscher berechneten bei ihrer Untersuchung, dass bei jedem zweiten Hundebesitzer die genetischen Einflüsse der Grund dafür seien, dass die Person einen Hund habe. Bei Frauen sei das zu 57 Prozent der Fall, bei Männern zu 51 Prozent.

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Aus dem Ergebnis, dass das Erbgut eines Menschen Einfluss darauf hat, ob dieser Hunde mag, leiten die Wissenschaftler außerdem zwei Implikationen ab. Zum einen: Die genetischen Variationen von Menschen hatten Einfluss darauf, dass wir überhaupt in der Lage waren, Hunde und andere Tiere vor ungefähr 15.000 Jahren zu domestizieren. Und zweitens: Das Ergebnis dieser Studie muss in zukünftigen Studien zu gesundheitlichen Auswirkungen vom Besitzen von Hunden beachtet werden, denn ungefähr die Hälfte der Menschen können demnach nicht entscheiden, ob sie gerne einen Hund halten möchten oder nicht. (kec) 

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