Ratsturm gibt wegen U-Bahn-Bau nach

Lesezeit 2 Minuten
Blick auf den Kölner Ratsturm

Blick auf den Kölner Ratsturm

Der Ratsturm des Historischen Rathauses hat um sieben Millimeter nachgegeben. Diese sogenannte Bodensetzung steht offenbar im Zusammenhang mit dem Bau der Nord-Süd-Stadtbahn. Wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“ erfuhr, wurden bereits am 24. Juli im Turmkeller des Gebäudes aus dem Jahre 1414 Risse in den Wänden festgestellt. „Es ist auch Putz abgeplatzt“, sagte Stadtsprecher Gregor Timmer. Der Turmkeller, der für Trauungen genutzt wird, ist seither aus Sicherheitsgründen geschlossen.

„Das ist eine vorsorgliche Maßnahme, die wir in Absprache mit der Gebäudewirtschaft getroffen haben“, so Timmer. Als Ersatz stehe die angrenzende Rentkammer zur Verfügung. Hochzeitstermine habe man wegen der Sperrung des Turmkellers nicht verschieben müssen. Gutachter der Stadt und der Kölner Verkehrs-Betriebe haben die Schäden inzwischen aufgenommen. Das Ergebnis der Untersuchungen steht noch aus. Deshalb lassen sich zur Höhe des Schadens keine Angaben machen. Wann der Turmkeller wieder genutzt werden kann, ist ebenfalls unklar. Die Gebäudewirtschaft hat ein Gerüst aufgebaut, um die Risse genauer zu untersuchen.

KVB: „Gebäudesenkung im normalen Rahmen.”

Die KVB spricht von einer Gebäudesetzung, die sich „im normalen Rahmen bewegt“, so Sprecherin Gudrun Meyer. „Der Turm hat gleichmäßig nachgegeben. Da liegen sieben Millimeter in einem zulässigen Bereich.“ Weitere Setzungen sind vermutlich nicht zu befürchten, weil die Tunnelbohrarbeiten inzwischen abgeschlossen sind.

Die letzte der vier Tunnelröhren für die neue Stadtbahn war Anfang August fertiggestellt worden. Die Bohrmaschine „Rosa“ hat für die „Fahrt“ über 2700 Meter vom Bonner Wall zum Kurt-Hackenberg-Platz 370 Tage gebraucht.

Der Ratsturm war zuletzt in die Schlagzeilen geraten, weil seine 124 Figuren wegen einer falschen Konservierungsmethode gerissen waren und ausgetauscht werden müssen. Die Neuauflage des Figurenprogramms ist derzeit in Arbeit und wird rund 2,3 Millionen Euro kosten.

KStA abonnieren