Prostituierte in Ehrenfeld erstochen

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Nachbarn hatten die Schreie des Opfers gehört - doch die Hilfe kam zu spät.

In ihrer Ehrenfelder Wohnung ist am Freitagabend eine 55-jährige Frau erstochen worden. Nachbarn hatten gegen 22 Uhr die Hilfeschreie der Bewohnerin gehört und die Polizei alarmiert. Doch die Hilfe kam zu spät: Die Beamten entdeckten die Frau blutüberströmt in ihrer Wohnung, der Notarzt konnte nur noch ihren Tod feststellen. Vor dem Haus in der Simrockstraße lief der Polizei ein 39-jähriger Mann in die Arme, der unter Tatverdacht festgenommen wurde. Inzwischen hat die Staatsanwaltschaft Haftbefehl wegen Mordes beantragt. Der mutmaßliche Täter befindet sich in Untersuchungshaft.

Offenbar handelt es sich bei der Bluttat um den Mord an einer Prostituierten. Nach bisherigen Erkenntnissen der Ermittler soll die Frau in ihrer Wohnung regelmäßig Freier empfangen haben. Am Freitagabend öffnete die Frau einem 39-jährigen Mann die Tür - wenig später war sie tot. „Es war eine kurze und heftige Auseinandersetzung zu hören. Dann schrie die Frau um Hilfe, anschließend war es still“, berichtet ein Hausbewohner. An der Täterschaft des 39-Jährigen haben die Ermittler anscheinend keine Zweifel. Offenbar befanden sich Blutspuren des Opfers an der Kleidung des Mannes. Zu den Hintergründen der Tat will die Staatsanwaltschaft heute nähere Einzelheiten bekannt geben.

Immer wieder sind in der Vergangenheit in Köln Prostituierte Opfer brutaler Freier geworden. Im Sommer 2003 war eine Frau im Westcenter in Ehrenfeld von einem Unbekannten erstochen worden. Mehrfach sind auch Prostituierte auf dem Straßenstrich an der Brühler Landstraße misshandelt oder getötet worden. Erst in der vergangenen Woche hat die Polizei bei Verkehrskontrollen in Poll nach einem Mann gesucht, der vor einem Monat eine Prostituierte gefesselt, geschlagen und vergewaltigt hatte. (tho)

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