„Eberhard“ im RheinlandSchwerer Sturm richtet viele Schäden in der Region an

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Sturm_Rhein_Erft_Kreis

Bei diesem Unfall in Frechen stießen fünf Pkw zusammen, als der Sturm einen Baum umriss. Vier Menschen wurden leicht verletzt. 

Region – Wie in ganz Nordrhein-Westfalen hat das Sturmtief „Eberhard“ auch in der Region zwischen Leverkusen und Bonn und zwischen Waldbröl und Euskirchen für unzählige umgestürzte Bäume und große Schäden gesorgt. Bei sturmbedingten Unfällen im Rhein-Erft-Kreis wurden insgesamt fünf Menschen verletzt. Wir geben einen Überblick über die Lage am Sonntagabend.

Rhein-Erft-Kreis

Im Rhein-Erft-Kreis mussten Einsatzkräfte von Feuerwehr und Polizei bis Sonntagabend über 400 Mal ausrücken. Vor dem Bahnhof in Brühl stoppte der Sturm am Sonntagnachmittag einen mit Braunkohlestaub beladenen Güterzug der Rhein-Cargo. Ein Baum kippte auf die Lok des Zugs und beschädigte die Oberleitung. Der Lokführer blieb unverletzt, der Zug konnte seine Fahrt später in Richtung Bonn nach Basel fortsetzen.

In Frechen führte ein umgestürzter Baum zu einem Unfall mit fünf beteiligten Fahrzeugen. Ein Pkw wurde in die Böschung und unter den Baum geschleudert. Die Feuerwehr musste eine eingeklemmte Person befreien. Insgesamt wurden vier Menschen leicht verletzt.

In Hürth stürzte ein Baum auf ein Auto. Die Feuerwehr musste eine schwer verletzte Person aus dem Fahrzeugwrack befreien.

Kreis Euskirchen

Im Kreis Euskirchen knickte der Orkan ab 14 Uhr zahlreiche Bäume um. In allen Kommunen des Kreises wurden die Feuerwehren in Alarmbereitschaft gesetzt. In fast fast allen Gemeinden und Städten wurden zudem örtliche Koordinierungsstellen eingerichtet, um die Vielzahl von Einsätzen abarbeiten zu können.

Zwischen Euskirchen-Kreuzweingarten und Bad Münstereifel-Arloff fiel ein Baum auf die Nahverkehrsstrecke der Bahn. Ein Zug konnte rechtzeitig anhalten, verletzt wurde niemand.

Bei Euskirchen krachte ein Baum auf ein Auto, es entstand Sachschaden. An mehreren Häusern in der Kreisstadt Euskirchen  gab es Fassadenschäden. Auch in Mechernich-Kommern gab es Sturmschäden. Hier fiel ein Baum in ein Gebäude. Über die Schadenshöhe ist noch nichts bekannt.

Eine Stuntshow der Geschwister Kübler, die auf dem Parkplatz eines Baumarktes in Euskirchen mit Monstertrucks, Quads und Personenwagen waghalsige Stunts bieten sollte, wurde noch vor Beginn abgebrochen. Die Veranstalter verteilten an alle Kinder kostenlose Eintrittskarten für die nächste Show, die in zwei Wochen in Euskirchen nachgeholt werden soll. Nur mit aller Kraft schafften es Mitarbeiter der Stuntshow, in den Windböen die Sichtschutz-Zaunelemente abzubauen.

Rhein-Sieg-Kreis

Umgeknickte Bäume, herabstürzende Äste: 320 Einsätze hatten die Feuerwehrleute im Rhein-Sieg-Kreis seit dem frühen Nachmittag, wie ein Sprecher der Kreisleitstelle der Feuerwehr auf Anfrage mitteilte. Im Rhein-Sieg-Kreis waren am stärksten Hennef, Siegburg, Sankt Augustin und Ruppichteroth von den orkanartigen Böen betroffen.

Allein in Siegburg und Ruppichteroth meldete die Feuerwehr jeweils 30 Einsätze. An der Sportschule Hennef musste die Feuerwehr einen umgestürzten Baum mit Hilfe einer Drehleiter beseitigen; ein großer Ast des Baums war auf ein Auto gestürzt, verletzt wurde aber niemand.

In Sankt Augustin wurde ein Park und ein Waldgebiet bis auf weiteres gesperrt.

Oberbergischer Kreis

Auch im Oberbergischen Kreis stürzten Bäume um, störten zwischenzeitlich sogar den Verkehr auf der A4. Die Feuerwehr berichtete, dass in Engelskirchen und Radevormwald fahrende Autos von Bäumen getroffen wurden. Nach ersten Erkenntnissen blieb es bei Sachschäden. Abgedeckte Dächer und Stromausfälle in mehreren Ortschaften waren weitere Folgen.

Bei der Rettungsleitstelle des Oberbergischen Kreises und bei der Polizei gingen ab etwa 15 Uhr vermehrt Anrufe ein, allein bei der Kreisleitstelle bis zum frühen Abend rund 200. In allen oberbergischen Kommunen hatten die Feuerwehren ihre Unwetter-Meldeköpfe besetzt, um die zahlreichen Einsätze selbst zu steuern.

Rheinisch-Bergischer Kreis

Die Feuerwehr der Kreisstadt Bergisch Gladbach warnte die Bürger am Nachmittag, sich wenn irgend möglich, nicht ins Freie zu begeben. Durch umherfliegende Gegenstände bestehe Lebensgefahr. Die Wehr berichtete allein für den Nachmittag von 70 Einsatzstellen. Alle Kräfte seien im Einsatz, das Technische Hilfswerk der Kreisstadt sei um Hilfe gebeten worden.

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