„Schlimme Entwicklung“Laumann fordert höheren Mindestlohn

Lesezeit 2 Minuten
laumann

Von der wirtschaftlich positiven Entwicklung vor der Corona-Pandemie hätten die unteren Einkommensgruppen am wenigsten profitiert, sagte Laumann am Freitag bei der Vorstellung des neuen NRW-Sozialberichts in Düsseldorf.

Düsseldorf – Nordrhein-Westfalens Sozialminister Karl-Josef Laumann (CDU) fordert einen höheren Mindestlohn in Deutschland. Von der wirtschaftlich positiven Entwicklung vor der Corona-Pandemie hätten die unteren Einkommensgruppen am wenigsten profitiert, sagte er am Freitag bei der Vorstellung des neuen NRW-Sozialberichts in Düsseldorf.

Diese „schlimme Entwicklung“ habe auch damit zu tun, dass der Mindestlohn in Deutschland seit seiner Einführung 2015 lediglich um 1,10 Euro gestiegen sei auf 9,60 Euro ab Juli 2021. „Die Mindestlohnentwicklung in Deutschland ist nicht in Ordnung“, stellte Laumann fest. „Das kann so nicht weitergehen.“

Harsche Kritik an Mindestlohnkommission.

Als „nicht akzeptabel“ bezeichnete er die Leistungsbilanz der mit Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretern besetzten Mindestlohnkommission. „Die haben im Grunde genommen in all den Jahren nur eins gemacht: Sie haben den Durchschnitt der Lohnerhöhungen auf den Mindestlohn drauf gehauen - und das war's“, kritisierte der Sozialpolitiker. „Dafür braucht man keine Kommission und keine wissenschaftlichen Mitarbeiter, die alle vom Staat finanziert werden.“

Alles zum Thema Karl-Josef Laumann

Die Kommission habe es versäumt, Spielräume im unteren Lohnbereich des Arbeitsmarkts auszuloten, die man für einen höheren Mindestlohn nutzen könnte, ohne dass dadurch reguläre Arbeitsplätze wegrationalisiert würden. „Da bin ich ziemlich sauer drüber“, sagte Laumann.

Das könnte Sie auch interessieren:

Die Tatsache, dass für Juli 2022 wiederum nur ein Mindestlohn von 10,45 Euro festgelegt worden sei, erwecke nicht den „Eindruck, dass diese Kommission irgendwann mal was dazu gelernt hat“. Dennoch sei er nicht dafür, den Mindestlohn allein staatlich festzulegen, betonte Laumann. Deswegen werde er auch keinen konkreten Satz nennen. „Politik darf das eigentlich nicht machen.“ (dpa)

KStA abonnieren