Flucht aus JVASchwerverbrecher aus NRW in ganz Europa zur Fahndung ausgeschrieben

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JVA-Werl (1)

Ein 31-jähriger Mann ist aus der Sicherheitsverwahrung der JVA Werl entkommen.

Bad Salzuflen – Der bei einem Familienbesuch geflüchtete Häftling aus der Sicherungsverwahrung der JVA Werl ist europaweit zur Fahndung ausgeschrieben worden. Der Mann sei mit dem Auto der Eltern auf der Flucht, sagte der stellvertretende Gefängnisleiter, Jörg-Uwe Schäfer, der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag. Der 31-Jährige war am Mittwochmittag zwei begleitenden Beamten entwischt, hatte sich in einem Zimmer des Elternhauses in Bad Salzuflen eingeschlossen und war durch das Fenster entkommen.

Der Mann gelte als gefährlich, habe nach Erkenntnissen der JVA aber keine Waffe dabei. Bei drei „Ausführungen“ zuvor sei er an Händen und Füßen gefesselt gewesen, diesmal aber nicht. 

Mann saß in Werl seine Freiheitsstrafe ab

Die europaweite Fahndung laufe seit dem Vormittag, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft in Bielefeld. Mit dem Foto des Mannes und dem Kennzeichen des Fluchtwagens - einem silbernen Opel Zafira mit dem Kennzeichen LIP-NV 102- werde nach dem Sicherungsverwahrten gesucht. Laut JVA hatte er bis vor einem Jahr eine Freiheitsstrafe von drei Jahren und acht Monaten wegen gefährlicher Körperverletzung verbüßt. Im Anschluss war er nicht auf freien Fuß gekommen, sondern in die Sicherungsverwahrung. 

Schäfer sagte, man stehe in Kontakt zu den Eltern des Geflüchteten, die keine Nachricht von ihrem Sohn erhalten hätten. Inzwischen seien die zwei Beamten befragt worden. Auf die Frage nach einem Fehlverhalten meinte Schäfer, für eine Bewertung sei es noch zu früh. Laut Düsseldorfer Justizministerium haben Sicherungsverwahrte regelmäßig Anspruch auf Ausführungen, also von Bediensteten bewachte Aufenthalte außerhalb der Gefängnismauern.

Daniel V. ist nach Angaben der Polizei Bielefeld circa 185cm groß, von kräftiger Statur, mit kurz rasiertem Haupthaar und einem Vollbart. Zuletzt war er mit einer braunen Lederjacke, einer blauen Jeanshose und hellen Schuhen bekleidet. Die Polizei empfiehlt, den Flüchtigen nicht anzusprechen, sondern bei Antreffen sofort die 110 zu wählen. Hinweise zum Aufenthaltsort nimmt jede Polizeidienststelle entgegen. (dpa/red) 

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