Als neue Linie S15Regionalbahn 25 könnte nach Euskirchen oder Kall verlängert werden

Lesezeit 3 Minuten
Die Zugstrecke in Richtung Kall könnte schon bald elektrifiziert und dadurch leistungsfähiger werden.

Die Zugstrecke in Richtung Kall könnte schon bald elektrifiziert und dadurch leistungsfähiger werden.

Kreis Euskirchen – Die geplante Elektrifizierung für die Oberbergische Bahn zwischen Gummersbach und Köln/Messe, deren Nutzen in einer Machbarkeitsstudie erforscht werden soll, könnte auch eine große Chance für die Eifelstrecke sein. In einer Pressemitteilung des Nahverkehrs Rheinland (NVR) wird angekündigt, dass die Regionalbahn RB 25 zwischen Köln und Gummersbach in eine Stadtbahn umgewandelt werden könnte, die dann bis Euskirchen oder Kall weitergeführt wird – wenn eine Machbarkeitsstudie auch auf der Eifelstrecke nachweist, dass die Strecke durch die Elektrifizierung deutlich leistungsfähiger wird und die Nutzen-Kosten-Rechnung die Umsetzung der Maßnahme rechtfertigt.

Zwischen Kall und Gummersbach sollen die Stadtbahnzüge der neuen Linie S 15 stündlich verkehren, zwischen Overath und Euskirchen sogar alle 20 Minuten.

Infrastruktur nimmt Richtung Süden ab

Auf Nachfrage bestätigte CDU-Kreistagsmitglied Bernd Kolvenbach, dass es tatsächlich derartige Überlegungen gebe, doch dazu müssten in den entsprechenden Gremien des Nahverkehrs Rheinland erst die notwendigen Beschlüsse gefasst werden. Experten sehen kein Problem, die Wirtschaftlichkeit der Elektrifizierung der Eifelstrecke nachzuweisen, wie dies jetzt in einem ersten Schritt auch bei der Oberbergischen Eisenbahn geschehen soll. Allerdings sei die Strecke von Köln bis Kall stark ausgelastet, weiter in Richtung Süden fehle aber nicht nur das Fahrgastaufkommen, sondern auch die nötige Infrastruktur, um den schnellen Takt aufrechterhalten zu können, wenn beispielsweise unvorhersehbare Ereignisse die Bahnstrecke beeinträchtigten.

Das könnte Sie auch interessieren:

Holger Klein, Pressesprecher des NVR, erklärte, im Rahmen des Projekts Zielnetz 2030-Plus solle die neue Linie S 15 die bisherigen Linien RB 24 und RB 25 verknüpfen. Wesentliche Teile des Konzeptes seien nur zu verwirklichen, wenn im Großraum Köln separate S-Bahn-Gleise an der Kölner Westspange und der Südbrücke sowie einer weiteren Rheinquerung bei Wesseling gebaut würden.

S-Bahn und Regionalexpress

Doch zurück zur Eifelstrecke. Die neue S-Bahn-Linie S 15 soll weiterhin vom stündlichen Regionalexpress RE 22 zwischen Trier und Lüdenscheid überlagert werden, der nicht an jedem Haltepunkt stoppt.

Bereits Mitte März habe ein Auftaktgespräch stattgefunden, um die Machbarkeitsstudie vorzubereiten. Die entsprechende Verwaltungsvereinbarung, so Achim Blindert von der Euskirchener Kreisverwaltung, sei vor wenigen Tagen im Kreishaus unterschrieben worden. Die Kosten für die Studie würden vom NVR, der Stadt Köln, dem Rhein-Erft-Kreis und dem Kreis Euskirchen zu gleichen Teilen getragen. Der Kreis Euskirchen habe die entsprechenden Mittel schon in den Haushalt eingestellt.

Der Auftrag zur Machbarkeitsstudie müsse jetzt ausgeschrieben und an den günstigsten geeigneten Bieter erteilt werden, so Blindert. Die Studie werde vermutlich ein Jahr lang laufen. Eine ähnliche Studie habe der Kreis auch für die Linie Bonn-Euskirchen-Bad Münstereifel in Auftrag gegeben.

In einem zweiten Schritt solle später geprüft werden, ob auch die Eifelstrecke zwischen Kall und der Landesgrenze zu Rheinland-Pfalz elektrifiziert werden könne. Da fehle es allerdings in vielen Bereichen an der Infrastruktur, die die Elektrifizierung dieses südlichen Streckenabschnitts technisch ähnlich problemlos umsetzbar erscheinen lasse wie im nördlichen Teil zwischen Kall und Köln, so ein Nahverkehrsexperte.

KStA abonnieren