Bad MünstereifelKreisverkehr soll Radweg zwischen Arloff und Kalkar möglich machen

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Über diesen Feldweg auf der Kalkarer Seite der L194 soll der Rad- und Gehweg geleitet werden.  

Bad Münstereifel – „Besser als nichts“ lautete die Devise am Dienstagabend im städtischen Ausschuss für Umwelt, Tourismus und Mobilität. Seit mindestens 14 Jahren will die Politik zwischen Arloff und Kalkar entlang der Landesstraße 11 einen Geh- und Radweg umsetzen. Doch das Vorhaben scheiterte bislang an Platzproblemen entlang der Straße sowie daran, dass auf Kalkarer Seite ein Grundstückseigentümer sein Areal entlang der L 11 nicht veräußern will. Ein Radweg war so nicht möglich.

Durch die Ansiedlung eines Supermarktes auf Hammerwerkseite werden aber bald neue Tatsachen geschaffen. Im Zuge der Ansiedlung wird die Ampelanlage auf der Kreuzung weichen und ein Kreisverkehr entstehen. Deshalb fallen auch die Linksabbiegespuren auf den vier Ästen der Kreuzung weg, weshalb mehr Platz entlang der Straße entsteht.

Auf kürzestem Weg nach Kalkar fahren

Von Arloff kommend, soll deshalb bis zur Kreuzung ein Geh- und Radweg auf Bahnhofseite entstehen. Dieser Weg wird dann über die L 194 (die frühere B 51) geführt. Auf Kalkarer Seite soll entlang der L 194 in Richtung Kreuzweingarten bis zur Einmündung eines Wirtschaftsweges ein weiteres Stück des Geh- und Radweges entstehen. Über den Wirtschaftsweg geht es dann auf kürzestem Wege bis nach Kalkar. Eine zweite vorgestellte Variante hätte einen Schlenker Richtung Kalkarer Moor vorgesehen, die aber länger gewesen wäre und deshalb abgelehnt wurde – auch von den Kalkarer Bürgern, wie Bernhard Ohlert (CDU) wusste.

Radweg durch den Schleidpark

Ein weiterer Geh- und Radweg soll im Schleidpark vom Eingang gegenüber dem Friedhof bis zum Damwildgehege errichtet werden. Diesen Antrag stellte die SPD. Dadurch würde ein durchgehender Radweg zwischen Bad Münstereifel und Rodert entstehen.

Da der Schleidpark Teil des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes ist, beschloss der Mobilitätsausschuss einstimmig, dass die Maßnahme in die Planungen aufgenommen werden soll. Auf Anraten der Grünen könnte auch die FH angebunden werden. (ets) 

Die Meinung der Politik war eindeutig: Auch wenn die Wunschlösung, eine direkte Verbindung zwischen Arloff und Kalkar entlang der Landesstraße 11, immer noch nicht möglich ist, weil der bereits erwähnte Grundstückseigentümer seine Flächen nicht verkaufen möchte, ist der angedachte Rad- und Gehweg eine klare Verbesserung zum Ist-Zustand.

Optimal ist das aber nicht. Formell bleibt der Wirtschaftsweg, auch wenn er ertüchtigt wird, nämlich ein ebensolcher – mit allen Konsequenzen wie fehlendem Winterdienst und auch landwirtschaftlichen Hinterlassenschaften auf dem Asphalt. Kämmerer Kurt Reidenbach machte aber immerhin minimale Hoffnung auf die Wunschlösung: „Wenn irgendwann die L 11 zwischen dem Arloffer Kreisel und Kalkar saniert wird, kann sich das ändern.“

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Für kurzzeitig erhitzte Gemüter sorgte der Vorschlag von Peter Schallenberg (Grüne), dass man bei einem großen öffentlichen Interesse über die Enteignung des Grundstückseigentümers nachdenken solle. Andreas Bühl (UWV) äußerte sich verwundert, schließlich habe man in den vergangenen 15 bis 18 Jahren beobachten können, wie schwer eine Enteignung sei.

Ausschussvorsitzender Martin Mehrens (CDU) sprach diesbezüglich von einem Luftschloss und bezeichnete die nun vorgestellte Idee als pragmatische Lösung: „Wir alle wollen die beste Lösung, aber die gibt es nicht.“

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