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Corona-PräventionBad Münstereifeler Politik lehnt Luftfilter und CO2-Ampeln ab

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Luftfilteranlagen wird es in Bad Münstereifeler Schulen keine geben.

Luftfilteranlagen wird es in Bad Münstereifeler Schulen keine geben.

Bad Münstereifel – Die entscheidende Frage stellte Martin Mehrens (CDU) im Bildungs- und Sozialausschuss erst nach 45 Minuten – wodurch die vorangegangene Diskussion obsolet wurde, auch wenn sie größtenteils erkenntnisreich war: Der Ausschuss lehnte mehrheitlich die Anschaffung von CO2 -Messgeräten für alle Klassenzimmer, wie Bündnis 90/Grüne es gefordert hatten, ab.

Auch Luftfilter werden derzeit keine beschafft. Die Begründung lieferte Kämmerer Kurt Reidenbach. Momentan gebe es nur dann eine Förderung, wenn Klassenräume nicht natürlich belüftet werden können. Was nichts anderes heißt als: Hat ein Klassenzimmer ein Fenster, das man öffnen kann, gibt es keine staatliche Finanzspritze für eine Luftfilteranlage.

Keine Förderprogramme

Gleichwohl sicherte Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian zu, dass man die Augen offen halten werde, falls es entsprechende Förderprogramme geben wird.

Aber sind Luftfilter überhaupt sinnvoll? Andrea Cosman, Leiterin der Realschule, teilte als beratendes Ausschussmitglied mit, dass Luftreiniger keinesfalls das Lüften ersetzen. Amtsleiterin Silke Stertenbrink kommt zu dem Schluss: „Stoßlüften im 20-Minuten-Takt passt.“ Das sah auch Martin von Rechenberg, Leiter des Grundschulverbunds Höhengebiet, so: „Die Kollegen sind mittlerweile sehr routiniert“. Thomas Bell (Linke) gab zu Bedenken: „Es gibt trotz Ampeln und Lüftern Ansteckungen. Eine Sicherheit vor einer Infektion ist nicht gegeben.“

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Mit der „Ampel“ meinte Bell die CO2 -Messgeräte, über die teils leidenschaftlich diskutiert wurde. Diese sind laut Cosman eine sehr gute Hilfe. Allerdings müssten diese korrekt angebracht werden. Dr. Kerstin Oerter (Grüne) begründete ihren Antrag auch damit, dass die Ampeln funktionierten und nicht teuer seien. Von etwa 100 Euro pro Ampel gehe sie aus. Tenzin Naktsang (SPD) ergänzte, dass die Ampeln auch die Luftqualität generell messen, der Nutzen also nicht rein auf die Corona-Pandemie beschränkt sei.

Die Bürgermeisterin brachte allerdings Argumente gegen die Messgeräte an. Bei knapp 140 Klassenräumen wären 100 Euro pro Ampel nicht wenig Geld, das im Haushalt 2022 nicht eingeplant sei. Der Auftrag müsste außerdem per Ausschreibung vergeben werden. Darüber hinaus wollte man den Schulen nichts zwangsauferlegen. „Und es gibt bisher keine händeringende Nachfrage aus den Schulen.“

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