Grossbaustelle in Bad MünstereifelBrücke für Schwertransporte errichtet

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Geländer am Haken: Insgesamt neun Brückenelemente hievte der Kran der Firma Kurth auf die Brücke über die Erft.

Geländer am Haken: Insgesamt neun Brückenelemente hievte der Kran der Firma Kurth auf die Brücke über die Erft.

Bad Münstereifel – Die rote Brücke im Wallgraben ist vor ein paar Jahren verschwunden. Doch Bad Münstereifel hat seit Mittwoch eine neue „Attraktion“: die grüne Brücke. Die führt bis voraussichtlich Mitte März Autos und vor allen Dingen Lastwagen auf dem Sittardweg über die Erft.

Die Firma Lothar Beeck aus Mönchengladbach hatte neun zwölf Meter lange Brückenelemente angeliefert. Mit Hilfe des Blankenheimer Unternehmens Autokrane Kurth wurden diese Teile auf die kleine Erftbrücke gelegt. Nach exakt zwei Stunden war die Brücke montiert – aber definitiv noch nicht passierbar. Eine Bitumenschicht auf der Brücke, die die Lücken zwischen den einzelnen Elementen schließt, fehlte noch. Und auch die Rampen, um die 58 Zentimeter Höhenunterschied zwischen Straße und Brücke zu überwinden, waren noch nicht angebracht.

4000 Kubikmeter Erde

Nötig ist die grüne Behelfsbrücke, weil das eigentlich Erftbrückchen nur eine Traglast von 16 Tonnen hat. Zu wenig für den Schwerlastverkehr, der in den nächsten Tagen und Wochen das Goldene Tal anfährt, wo die Parkplätze für das City-Outlet errichten werden.

Die Behelfsbrücke, die nur an zwei Punkten auf dem Sittardweg aufliegt, schafft laut Polier Johann Horst vom Bauunternehmen Strabag aus Nörvenich „locker 40 Tonnen“.

Die Belastungsprobe folgte am Donnerstag. Seitdem pendeln zehn Lastwagen permanent, um die insgesamt 4000 Kubikmeter ausgehobener Erde aus dem Goldenen Tal abzutransportieren. „Ausnahmsweise stoppen wir diesen Abtransport am Samstag wegen des Weihnachtsbasars im Gymnasium“, erzählte Horst.

Zwar verfügt die Brücke über ein Geländer, theoretisch dürften auch Fußgänger sie passieren. Doch das ist nicht gewünscht. „Die Geländerelemente sollen für Autofahrer eine sichtbare Grenze der fünf Meter breiten Fahrbahn darstellen“, erklärt Johann Horst. Fußgänger und Radfahrer sollen die Brücke unmittelbar vor dem St.-Angela-Gymnasium nutzen, die zum Präses-Wirtz-Weg führt.

Seit Mitte des Monats ist Strabag in Bad Münstereifel mit dem Bau der Parkplätze, aber auch der Verkehrssicherungsmaßnahme auf der Trierer Straße beschäftigt. Am 15. März soll das Gesamtprojekt abgeschlossen sein. 9800 Quadratmeter Rasengittersteine werden bis dahin verlegt sein. „Das schaffen wir auch bei einem normalen Winter“, so der Strabag-Polier.

Als ein Nadelöhr dürfte sich momentan die Trierer Straße erweisen. Von der Einmündung Nöthener Straße bis zur Seniorenresidenz „Zum alten Stadttor“ ist sie nur noch einspurig befahrbar. Der Verkehr wird durch eine Baustellenampel geregelt. Gerade in der Weihnachtszeit dürfte das Verkehrschaos programmiert sein.

Auch Fußgänger haben es auf der Trierer Straße nicht leicht. Vor dem Aldi-Markt wurde der Bürgersteig ebenso entfernt wie vom Eingang der Seniorenresidenz bis zum Handwerkerhof. Über Bretter kommen Kunden in die Gebäude, etwa der Sparkasse.

Doch im Frühjahr soll es dann für Fußgänger besonders sicher sein. Besonders vor dem Orchheimer Tor wird sich einiges ändern. So ist es wegen einer Verkehrsinsel nicht mehr möglich, von der Nöthener Straße nach links in die Stadt abzubiegen, dazu müssen Verkehrsteilnehmer bis zum Aldi-Kreisel und wieder zurück. Der Zebrastreifen über die Nöthener Straße verschwindet.

Der Fußgängerüberweg geht von der Ecke Nöthener Straße in Zukunft quer über die Straße bis vor den Eingang zum Handwerkerhof.

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