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Nach 12 WochenAls blinder Passagier unterwegs – Kater Bruno ist wieder da

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Zuhause ist es doch am schönsten: Kater Bruno auf der heimischen Terrasse.

  • Ganz schön lange hat die Reise des kleinen Kater Bruno gedauert.
  • 12 Wochen nach seinem Verschwinden ist er in Bad Münstereifel wieder aufgetaucht.
  • Frauchen Marion Geuskens ist überglücklich, Bruno wiederzuhaben.
  • Lesen Sie hier, was für eine außergewöhnliche Reise der Vierbeiner hinter sich hat.

Bad Münstereifel/Viersen – Was für ein Geburtstagsgeschenk! Marion Geuskens aus Viersen hatte kaum noch damit gerechnet, ihren Kater jemals wiederzusehen. Umso glücklicher war sie nun: Pünktlich zu ihrem 53. Wiegenfest schloss sie die dreijährige Katze in die Arme. Zwölf lange Wochen hatte sie auf diesen Moment warten müssen.

Bruno, der kleine Kater, hatte eine lange Reise hinter sich. Vermutlich hatte er es sich in Viersen in einem Auto-Anhänger gemütlich gemacht. Wie Kater halt so sind! Doch dann verschlief er offenkundig glatt die Abfahrt. Der Fahrer wusste nichts von seinem blinden Passagier. Erst 110 Kilometer weiter, in Bad Münstereifel, öffnete sich die Plane für Bruno. Sofort hüpfte er in die Freiheit. „Unser Nachbar fährt regelmäßig zu verschiedenen Märkten, so auch am 27. Oktober des vergangenen Jahres. An diesem Tag war er Aussteller beim Handwerkermarkt an der Fachhochschule in Bad Münstereifel“, erläutert Marion Geuskens.

Hilfsbereite Münstereifeler

„Wir sind gleich am nächsten Tag nach Bad Münstereifel gefahren und haben nach Bruno gesucht, leider ohne Erfolg“, so die Arzthelferin. Daher habe sie den Kater auf Facebook als vermisst gemeldet und um Mithilfe gebeten. Mit ihrem Mann habe sie Suchplakate drucken lassen und überall in Bad Münstereifel verteilt. „Die Menschen dort waren alle sehr hilfsbereit“, lobt die vierfache Katzenbesitzerin und fügt schmunzelnd hinzu: „Sogar in der Kölner Fankneipe Little Bit hat man für uns Borussia-Mönchengladbach-Fans ein Plakat aufgehängt.“ Doch die Hoffnung schwand.

Erst der Social-Media-Kontakt zu einer Frau aus Bad Münstereifelerin brachte die Wende. „Sie hat Bruno nach etwa zwei, drei Wochen immer wieder mal gesehen, immer auf der Kölner Straße.“

Doch wie sollte die Kurstädterin Bruno einfangen? Fast jedes zweite Wochenende fuhr Marion Geuskens nach Bad Münstereifel, suchte Bruno und fragte Passanten. „Bruno war mittlerweile sehr bekannt“, erzählt die Tierliebhaberin.

„Er hat mich sofort erkannt“

Dann das Happy End am vorvergangenen Freitag: Bruno, der kleine Schlingel, stibitzte Frikadellen von einem Balkon, die die Bewohnerin zum Auskühlen dort hingestellt hatte. „Die Frau hat uns dann angeboten, täglich Futter nach draußen zu stellen, um ihn anzulocken“, berichtet Geuskens. „Sie wollte sich sogar eine Wildkamera besorgen, um zu beobachten, ob Bruno die Futterstelle nachts aufsucht“, zeigt sie sich dankbar für die Hilfsbereitschaft. Doch des technischen Aufwandes bedurfte es dann nicht. Am Donnerstagabend habe sich die Frau mit der erlösenden Nachricht gemeldet: Bruno habe wieder vor der Tür gesessen. Und sie habe es geschafft, ihn in den Hausflur und dort in die Katzenbox zu locken.

Noch am selben Abend machte sich Marion Geuskens auf den Weg, um gut eineinhalb Stunden später ihren Kater auf den Arm zu nehmen. „Er hat mich sofort erkannt und geschnurrt ohne Ende. Er sah gut und wohlgenährt aus“, erzählt die glückliche Besitzerin: „Wir waren dann pünktlich um Mitternacht zu meinem Geburtstag zu Hause und konnten mit Bruno zusammen anstoßen. Ein schöneres Geschenk hätte es nicht geben können.“

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