95 Feuerwehrleute im EinsatzBrand in denkmalgeschütztem Haus in Blankenheim

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Wie hoch der Schaden nach dem Vollbrand des Dachstuhls in dem denkmalgeschützten Haus ist, ist noch unklar.

Wie hoch der Schaden nach dem Vollbrand des Dachstuhls in dem denkmalgeschützten Haus ist, ist noch unklar.

Blankenheim – Ein Feuer hat am späten Donnerstagnachmittag am Rande des historischen Ortskerns zwei Dachstühle eines Gebäudeensembles zerstört. Die Feuerwehr war mit 95 Aktiven im Einsatz. Verletzt wurde niemand, die Brandursache ist noch unklar.

Er sei gerade hinter dem Haus gewesen, wo er eine Terrasse anlegen wolle, sagte der Anwohner aus dem Haus an der kleinen Straße Unter dem Heltenbusch. Es sei kurz vor 17 Uhr gewesen. Und dann sei er zusammengezuckt: „Es brennt, rief jemand von der Straße. Ich drehte mich um…“ Der Mann, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen möchte, steht mit seiner Partnerin am Straßenrand und schaut fassungslos auf das eingeschossige Gebäude mit dem aufgesetzten Dachboden gegenüber.

Hierhin, in den Anbau an das unter Denkmalschutz stehende Fachwerkhaus nebenan, waren die beiden erst zum Jahresbeginn gezogen. „Weil es uns hier so gut gefällt“, so der Mann. Die vergangene Nacht verbrachten er und seine Partnerin in einem derzeit wegen des Corona-Lockdowns leerstehenden Hotelzimmer. Ihre Wohnung ist nun unbewohnbar, das Dach darüber ausgebrannt. Aus dem Dachstuhl des dreigeschossigen Altbaus nebenan waren die Flammen schnell auf das Häuschen davor übergesprungen.

Suche nach der Bewohnerin

Um kurz nach 17 Uhr waren die ersten Einsatzkräfte der Feuerwehr unter Leitung von Philipp Heller vor Ort. 95 Aktive aus den Löschzügen Blankenheim 1 (Blankenheim, Blankenheimerdorf, Mülheim) und 4 (Freilingen, Lommersdorf, Reetz und Rohr) waren alarmiert worden. „Als wir unterwegs waren, kam schon die Nachricht, es handele sich nicht nur um einen Dachstuhlbrand, sondern auch um einen Dachziegelvollbrand“, so Heller. Er forderte noch während der Anfahrt die Drehleiter aus Schleiden und den Atemschutzcontainer aus dem Brandschutzzentrum an, dazu zwei Rettungswagen und einen Notarzt. Zudem war die Polizei vor Ort.

„Es war zuerst unklar, ob noch jemand in dem alten Haus war oder nicht“, so Heller. Eine erste Erkundung des Fachwerkhauses durch Atemschutz-Teams war zwar ergebnislos, doch den Bereich des brennenden Dachstuhls konnten die Retter zu diesem Zeitpunkt noch nicht sichten. Er war komplett verqualmt.

Besitzerin des Hauses galt als vermisst

Schnell wurde deshalb die Drehleiter ausgefahren und mit einem kräftigen Löschwasserstrahl ein Loch in den First gedrückt, damit der Rauch abziehen konnte. Gleichzeitig wurde eine Riegelstellung mit Löschwasser aufgebaut, um ein weiteres Ausbrennen des benachbarten Anbaus mit der Wohnung im Erdgeschoss zu verhindern.

Gegen 17.45 Uhr war klar, dass der Dachstuhl des Anbaus nicht zu retten war. Im Fachwerkhaus ist der alte Holzdachstuhl mindestens stark in Mitleidenschaft gezogen. Kurz nach 18 Uhr war der Rauch so weit abgezogen, dass die Atemschutztrupps einen zweiten Vorstoß bis unters Dach wagten – und auch dort niemanden vorfanden. Für kurze Zeit galt die Besitzerin des Hauses daher als vermisst. Doch etwa zehn Minuten später erwies sich die Annahme als unbegründet: Sie kam langsam und ungläubig blickend die Straße hinauf. Rettungskräfte eilten zur Hilfe und führten sie vorsichtig in den unweit parkenden Rettungswagen zur ersten medizinischen Betreuung.

Gegen 18.30 Uhr konnten die ersten Feuerwehrkräfte die Einsatzstelle verlassen. Der Dachstuhlbrand, wenige Meter oberhalb des ehemaligen „Konsum“-Gebäudes, war unter Kontrolle gebracht. Die Nachlöscharbeiten zogen sich jedoch noch weiter hin.

Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen zur Brandursache übernommen.

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