BlankenheimKlaus Peter Hohn soll für die CDU zur Bürgermeisterwahl antreten

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An die Spitze Blankenheims wollen zwei Kandidaten. Der amtierende Bürgermeister Rolf Hartmann stellt sich nach 16 Jahren im Amt im September nicht mehr zur Wiederwahl.

An die Spitze Blankenheims wollen zwei Kandidaten. Der amtierende Bürgermeister Rolf Hartmann stellt sich nach 16 Jahren im Amt im September nicht mehr zur Wiederwahl.

Blankenheim – Nur zwei Wochen, nachdem der bisherige Bürgermeisterkandidat der Blankenheimer CDU aus gesundheitlichen Gründen seine Kandidatur zurückgezogen hat, haben die Christdemokraten an der Ahr einen neuen Bewerber: Klaus Peter Hohn aus Stadtkyll will Rathauschef werden. Das wollte der 56-jährige Beamte auch zuvor – doch in der Abstimmung der Mitglieder unterlag er gegen Marc Brust. Nachdem der seine Kandidatur zurückziehen musste, ist Hohn jetzt wieder im Rennen. Soll nun die Nummer zwei plötzlich erster sein?

Herbert Daniels, Vorsitzender des CDU-Gemeindeverbands, sieht den Vorschlag des Parteivorstands, über den in der Aufstellungsversammlung am 17. Juni entschieden werden muss, pragmatisch: „Herr Brust und Herr Hohn sind zwei völlig unterschiedliche Charaktere. Beide haben ihre Stärken.“

Hohn erbat Gedenkzeit

Im Falle von Klaus Peter Hohn ist es offenbar die unstreitig lange Erfahrung in der Stadtverwaltung von Siegburg, wo er seit 26 Jahren beschäftigt ist. Seit gut zehn Jahren leitet er dort das Amt für Finanz- und Steuermanagement, die Kämmerei ist ihm unterstellt. Dieses Fachwissen aus der Kommunalverwaltung mache ihn zum geeigneten Bürgermeisterkandidaten bei der Kommunalwahl am 13. September, so Herbert Daniels – der zugibt, dass er seit der Absage von Marc Brust „einige unruhige Tage und Nächte“ hatte.

„Ohne einen eigenen Kandidaten bei der Kommunalwahl da zu stehen, das wäre das Schlimmste gewesen“, so der Christdemokrat. Zwei Bewerber – „ohne kommunalpolitische Erfahrung“, so Daniels – hatten sich zwischenzeitlich bei den Christdemokraten um eine Kandidatur beworben. Das Rennen machte Hohn. Mit ihm sei es in der vergangenen Woche zu einem erneuten Gespräch gekommen, so Daniels. Hohn erbat sich Bedenkzeit. Am Mittwoch sagte er zu.

Gegenkandidatin

Einen Wahlkampf in und um Blankenheim wird es nun aller Voraussicht nach doch geben. Wenn Klaus Peter Hohn von den CDU-Mitgliedern offiziell nominiert wird, tritt er zur Wahl gegen die 24 Jahre jüngere Jennifer Meuren an.

Die Angestellte in der Gemeindeverwaltung Blankenheims tritt für ein Bündnis aus SPD, UWV, FDP und Grüne an. Sie kennt sich in der Gemeinde bestens aus und ist dort bekannt. (sli)

Hohn ist parteilos und will das auch bleiben: „Als Bürgermeister sollte man idealerweise parteipolitisch neutral sein und ausgleichend wirken.“ Er verfolge die Kommunalpolitik in Blankenheim seit Jahren, so Hohn, und kommt zu einer nüchternen Analyse: „Haushalterisch steht die Gemeinde nicht prickelnd da. Sie muss sich breiter aufstellen, um handlungsfähiger zu werden. Das wird in Corona-Zeiten schwierig. Ich hoffe da auch auf den angekündigten Rettungsschirm des Landes für kleine Kommunen.“

Warum er sich erneut um die Kandidatur beworben habe, das ist für Hohn eigentlich gar keine Frage: „Ich hatte mich vor meiner Erstkandidatur mit dem Thema auseinandergesetzt, einmal für ein Bürgermeisteramt zu kandidieren.“ Er sehe das für maximal zehn Jahre – das wären zwei Wahlperioden – und auch als Abschluss seiner Berufslaufbahn. Mit dann 66 Jahren ginge Hohn in Pension: „Warum also sollte ich jetzt, obwohl ich in der ersten Runde unterlegen war, eine andere Meinung haben?“

Parteilos ist Klaus Peter Hohn – und will es auch bleiben.

Parteilos ist Klaus Peter Hohn – und will es auch bleiben.

Dazu kommt: Er ist zwar seit 26 Jahren bei der Stadt Siegburg beschäftigt, doch sein langjähriger Chef, Bürgermeister Franz Huhn (CDU), tritt nach 14 Jahren nicht mehr an. Stattdessen gibt es gleich vier Bewerber um seine Nachfolge – eine eher unsichere Situation.

Und da auch seine Familie die Neu-Kandidatur unterstützt, informierte Hohn nach der Blankenheimer CDU am Donnerstag auch seinen Chef im Siegburger Rathaus. Dort müsste er im Falle eines Wahlsiegs als Beamter nicht kündigen. Er würde am 2. November in Blankenheim schlicht neu dienstverpflichtet. Würde er an der Ahr verlieren, bliebe er, was er ist. Als Bürgermeister würde Hohn auch nicht den Wohnsitz wechseln, sondern im Eigenheim im 16 Kilometer entfernten Stadtkyll wohnen bleiben: „26 Jahre bin ich von dort nach Siegburg gependelt, jetzt würde ich es ins nahe Blankenheim weiter tun.“

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Wenn Hohn am 17. Juni vom CDU-Gemeindeverband nominiert wird, will er sich in den 17 Ortschaften bekannt machen: „Kein Ort soll von mir, wenn ich Bürgermeister werden sollte, vernachlässigt werden. Alle haben ihre berechtigten Interessen.“

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