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Knapp eine Million Euro MehrkostenUmbau des Weiherparks in Blankenheim verzögert sich

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Die Skulptur steht seit Jahrzehnten am Ufer des Weihers, war aber bisher von Gebüsch verdeckt. Unter anderem für die Beseitigung des Grüns muss die Gemeinde mehr Geld als geplant aufwenden.

Die Skulptur steht seit Jahrzehnten am Ufer des Weihers, war aber bisher von Gebüsch verdeckt. Unter anderem für die Beseitigung des Grüns muss die Gemeinde mehr Geld als geplant aufwenden.

Blankenheim – Der Umbau des ehemaligen Freibades und des Geländes rund um den Weiherpark kommt ins Stocken: Wegen Kostensteigerungen muss ein Teil der geplanten Baumaßnahmen zurückgestellt werden. Auch die geplante Umgestaltung des Giesenbachtals hinter dem ehemaligen Freibad ist davon betroffen. Dafür gehen die Arbeiten am geplanten Seepavillon weiter.

Dass die Umgestaltung des Weiherparks, wie ihn 2017 die Planergruppe Oberhausen mit ihrem Wettbewerbsbeitrag gewonnen hatte, teurer würde als geplant, hat man im Blankenheimer Rathaus durchaus erwartet. Doch mittlerweile ist klar, was das konkret bedeutet. Das Ergebnis wird Mittwochabend auf der Sitzung des Ausschusses für Gemeindeentwicklung vorgestellt.

Schon ein Minus von einer halben Millionen Euro

So sind Mehrkosten schon bei den bisherigen Arbeiten an den Hängen der einstigen Burggärten, etwa für die Beseitigung des wild wuchernden Grüns, für Erdarbeiten bei der Terrassierung des künftigen Abenteuerspielplatzes am Nordhang sowie der Anlage einer großen Steintreppe angefallen. Rund 374.000 Euro waren im ersten Bauabschnitt „GaLa-Bau“ für Mittel aus dem Fördermitteltopf Zukunft Stadtgrün des Landes NRW vorgesehen. Tatsächlich fielen aber rund 924.000 Euro an. Daraus ergibt sich ein Minus von gut einer halben Million Euro.

Das Gesamtprojekt Weiherpark wurde mit rund 1,8 bis zwei Millionen Euro veranschlagt, es wird mit 70 Prozent der förderfähigen Kosten finanziell vom Land unterstützt.

Weiherpark könnte am Ende drei Millionen Euro kosten

Mittlerweile glaubt Guido Waters, Wirtschaftsförderer der Gemeinde, dass „wir am Ende wohl bei an die drei Millionen Euro landen werden.“ Da hilft es nur ein bisschen, dass die Abbrucharbeiten des alten Sprungturms, die Aushebung der Betonschwimmecken oder die Beseitigung alter Betonstützmauern am Nordhang, rund 123.000 Euro günstiger wurden als geplant.

Weitere Maßnahmen

In Planung sind weitere, wichtige Arbeiten am Weiherdamm und der Kaimauer. Die Standsicherheitsnachweise beider Bauwerke müssen erneuert werden. Die Verbesserung der Wasserqualität ist zudem andauernde Aufgabe. „Gerade haben wir die Algen im Weiher abgemäht, je nach Wetter wachsen sie aber schnell wieder hoch“, so Waters.

Für einen künftig vorstellbaren Weiherparkgärtner wäre das eine Aufgabe. Auch die Pflege der umfangreiche Grünanlagen nicht nur am Nordhang müsste dieser übernehmen.

Derzeit ist mit der Aufgabe ein Mitarbeiter des beauftragten GaLa-Bau-Unternehmens ausgelastet. Doch in 2021 läuft der Vertrag mit der Gemeinde Blankenheim aus. (sli)

Im Ergebnis hat die Gemeinde Blankenheim nun für den zweiten Bauabschnitt im Garten- und Landschaftsbau des künftigen Weiherparks statt der geplanten rund 909.000 Euro nur noch rund 330.000 Euro zur Verfügung. Gespräche mit der Bezirksregierung, die Fördersumme zu erhöhen, seine zwischenzeitlich ergebnislos geblieben, so Bürgermeister Rolf Hartmann.

Also muss abgespeckt werden: Der Platz am See vor dem neuen Pavillon sowie die Neupflasterung des Rundwegs im Bereich der ehemaligen Seebühne auf dem Weiherdamm, die abgerissen werden soll, müssen in einen neuen, dritten Bauabschnitt gepackt und verschoben werden. Auch die Offenlage des Giesenbachs und die Umgestaltung des Giesenbachtals werden dem neuen Bauabschnitt zugeordnet und nach hinten gestellt. Verwaltungschef Hartmann sucht nun nach neuen Fördermöglichkeiten für diese Bereiche des künftigen Weiherparks.

Blankenheim: Pavillon soll 2021 fertig sein

Wo es in manchen Bereichen des Bauprojekts im Weiherpark stockt, soll der Seepavillon hingegen schon 2021 fertig sein: Eine Decke wurde zwischenzeitlich ausgeschnitten, hier wird eine Freitreppe aufs „Oberdeck“ des ehemaligen Umkleidegebäudes führen. Der Pavillon wird eine neue Toilettenanlage mit Behindertentoilette erhalten, der Zugang wird komplett barrierefrei gestaltet sein.

„Derzeit gehen wir davon aus, dass wir mit den Baukosten in Höhe von 198.000 Euro für die Umgestaltung zum Pavillon hinkommen werden“, sagt Waters zu diesem Teil des Gesamtprojektes. Vor dem Gebäude soll ebenfalls im kommenden Jahr der neu gepflasterte „Platz am See“, etwa für das Blankenheimer Sommerfestival und andere Veranstaltungen, fertig werden. Dort könnte nächstes Jahr auch wieder die Blankenheimer Kirmes stattfinden.

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