Kreisstraße 70Holperpiste hat endgültig ausgedient

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Das marode Stück der K 70 zwischen Nonnenbach und der B 258 wurde mittlerweile entfernt.

Das marode Stück der K 70 zwischen Nonnenbach und der B 258 wurde mittlerweile entfernt.

Blankenheim-Nonnenbach – Vor etwa viereinhalb Jahren war die Sperrung der Kreisstraße 70 noch ein großes Thema für die Nonnenbacher. Heute scheinen sie sich damit arrangiert zu haben, dass die Trasse von der Ortslage aus bis hin zur Bundesstraße 258 nicht mehr befahrbar ist.

In einigen Abschnitten wäre es auch mehr als fahrlässig, über die alte K 70 noch mit dem Auto zu holpern, denn mittlerweile weist die Fahrbahn massive Schäden auf. Ortskundige wissen genau, wie sie dennoch auf direktem Wege mit dem Wagen von Nonnenbach zur Ahrstrecke gelangen.

Sanierung würde 500 000 Euro kosten

So zumindest schildert es Robert Baales, der Nonnenbacher Ortsvorsteher. Ihm zufolge ist die Schließung der K 70 in seinem Wohnort auch heute noch immer wieder mal ein Thema. Die Nonnenbacher fühlten sich seinerzeit von den politischen Entscheidungen übergangen, so Baales.

Man habe der Begründung vonseiten der Kreisverwaltung, dass die Kreisstraße auf einem gut 80 Meter langen Abschnitt ins Tal abzurutschen drohe, nicht geglaubt. Spaziert man heute dort entlang, so scheint dieses Argument nicht falsch gewesen zu sein. Eine Sanierung wäre mit geschätzten 500 000 Euro zu teuer, so hieß es damals aus dem Kreishaus.

K 70 für Gewerbetreibende lebenswichtig

Damals aber, also im Jahr 2006/2007, hielten die Nonnenbacher das für eine vorgeschobene Behauptung. Denn die Bofrost-Stiftung war als Waldkäufer auf den Plan getreten und wollte unter anderem die Forstflächen im Salchenbusch erwerben, wo auch die K 70 durchführt. In Nonnenbach wurde deshalb gemutmaßt, dass die Gemeinde Blankenheim, der Kreis Euskirchen und der Landesbetrieb Wald den potenziellen Käufer nicht verprellen und seine Forderung auf Sperrung der Straße erfüllen wollten.

Die Nonnenbacher hielten unter anderem mit einer Unterschriftenaktion dagegen und argumentierten, dass die K 70 als Verbindung nach Blankenheim und ins Ahrtal vor allem für ortsansässige Gewerbetreibende lebenswichtig und im Winter besser zu nutzen sei, als die K 69 Richtung Blankenheimerdorf und Waldorf, also die einzige Alternativstrecke, um nach Nonnenbach zu gelangen.

Durchfahrt nicht mehr möglich

Die Entscheidung der damals schwarz-gelben Landesregierung, Eifeler Staatswald an private Käufer zu veräußern, hatte seinerzeit in der ganzen Region für einigen Aufruhr gesorgt. Mittlerweile aber gehört der Salchenbusch, der viele Spaziergänger und Wanderer anlockt, der Bofrost-Stiftung.

Deren Mitarbeiter haben auf der K 70 an der Anschlussstelle zur B 258 eine Schranke errichtet, die laut Baales mal offen ist und mal nicht. Zudem wurden seinerzeit Erdwälle auf der Strecke errichtet, die aber auch nicht immer dafür sorgten, dass niemand mehr dort lang fuhr.

Vor wenigen Tagen hat der Eigentümer ein besonders marodes Stück der ehemaligen Kreisstraße abbaggert lassen. Dort hatte sich die Hälfte der Fahrbahn zuvor bereits zum Tal hin abgesenkt und wies große Risse in der Teerschicht auf.

Zudem wurde zum Ahrtal hin ein Erdhaufen aufgeworfen und mit zwei Steinquadern belegt. Eine Durchfahrt mit dem Auto ist dort ab jetzt gar nicht mehr möglich.

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