Bombenfund EuskirchenKMRD gibt Entwarnung - Weltkriegsbombe entschärft

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Der Kampfmittelräumdienst ist an den Gleisen des Euskirchener Bahnhofs im Einsatz und sondiert.

Euskirchen – Dass im Bereich des Euskirchener Bahnhofs ein Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg vermutet wurde, stand schon länger im Raum. Eigentlich sollte das Umfeld eines ehemaligen Lokschuppens schon Mitte Juli sondiert werden, doch dann traf die Flutkatastrophe die Kreisstadt. Am Montagmittag fanden nun die geplanten Erdarbeiten statt. Und gegen 14 Uhr stand fest: Im Erdreich befindet sich in der Tat ein Blindgänger.

Anwohner finden Unterschlupf in Schule

Eine Stunde später lief die Evakuierung an. Unter anderem musste die Euskirchener Polizeibehörde geräumt werden. „Wir haben für solche Fälle Pläne in der Schublade“, erklärte Franz Küpper, Pressesprecher der Euskirchener Polizei: „Der Bürger bekommt davon aber nichts mit. Unsere Arbeit beeinträchtigt so etwas nicht.“

Für die Bewohner des betroffenen Evakuierungsbereichs von rund 300 Metern rund um den Fundort der Weltkriegsmunition war ab 15 Uhr eine Sammelstelle in der Paul-Gerhard-Schule an der Billiger Straße eingerichtet. Dort fand auch Veronika Müller mit ihren beiden Kindern Unterschlupf. „Ich habe über die Warn-App Nina davon erfahren“, sagte die Euskirchenerin.

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Betreut wurde die Familie von sechs Mitarbeitern des Deutschen Roten Kreuzes. „Wir haben uns auf etwa 300 Menschen vorbereitet. Die werden aber sicherlich nicht kommen“, meinte DRK-Mitarbeiterin Miriam Lux, die mit ihrem Team alle evakuierten Menschen vor der Halle auf Corona testete.

Letztlich waren es 33 Euskirchener, die vom DRK betreut wurden. Von der Evakuierung betroffene Menschen, die sich in Quarantäne befinden, wurden gesondert abgeholt und zur Turnhalle des Emil-Fischer-Gymnasiums gebracht.

Ursprünglich war die Entschärfung der Bombe für 16 Uhr geplant. Dieser Zeitplan war allerdings nicht zu halten. Letztlich gaben die Mitarbeiter des Kampfmittelräumdienstes um 18.18 Uhr Entwarnung – die  250-Kilo-Bombe war unschädlich gemacht.

Baggerfahrer stieß auf Handgranate

Am Montagvormittag war bereits ein Baggerführer im ehemaligen Bett des Veybachs, unmittelbar im Bereich der Alten Tuchfabrik, auf eine amerikanische Handgranate gestoßen. Die phosphorhaltige Munition aus dem Zweiten Weltkrieg war durch die Schaufel des Baggers beschädigt worden und musste durch die Spezialisten des Kampfmittelräumdienstes zunächst entschärft und dann gesichert werden.

Bevor es soweit war, stieg immer wieder weißer Rauch auf. „Die Granate hat extrem gebrannt. Das war schon ungewöhnlich“, sagte Stefan Höreth vom Kampfmittelräumdienst. Mit seinem Kollegen Christoph Wassenberg hatte er unter Atemschutz mit dem Bagger die Munition freigelegt und unschädlich gemacht.

Nach Angaben von Feuerwehr-Pressesprecher Daniel Schwarz bestand für die Anwohner keine Gefahr. „Wir haben lediglich darum gebeten, Fenster und Türen geschlossen zu halten“, so Schwarz. Unter der Leitung von Dirk Hochgürtel waren etwa 30 Feuerwehrleute im Einsatz. Der Baggerführer war bei Erdarbeiten auf den Blindgänger gestoßen. Bis vor wenigen Wochen floss dort noch der Veybach entlang. Nachdem der Erftverband den Bach in diesem Bereich aber renaturiert hat, finden im  altem Bett Kanalarbeiten statt.

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