Wiedereröffnung nach der FlutNetto in Dahlem ist nach vier Monaten wieder zugänglich

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Wiedereröffnet nach mehrmonatiger Schließung durch die Hochwasserschäden ist die Netto-Filiale in Dahlem.

Wiedereröffnet nach mehrmonatiger Schließung durch die Hochwasserschäden ist die Netto-Filiale in Dahlem.

Dahlem – Nach mehr als viermonatiger Schließung hat der einzige Nahversorger der Gemeinde Dahlem wieder seine Pforten geöffnet. Die Netto-Filiale in Dahlem ist nach den Überschwemmungen vom 14./15. Juli in den vergangen Wochen kernsaniert worden.

„Einen sechsstelligen Betrag investiert“

Thomas Dieroff wirkt entspannt und angespannt zugleich. In der soeben wiedereröffneten Filiale eilen zwar schon die ersten Kunden durch die Gänge. Währenddessen schrauben aber auch noch die Handwerker an den Kassen oder hängen Deckenplatten im Zweckbau ein. „Wir haben hier sicher einen sechsstelligen Betrag investiert“, sagt Dieroff, der Gebietsleiter Expansion der Netto-Marken-Discount Stiftung. Das war in den vergangenen Wochen in den Sozialen Medien durchaus kontrovers diskutiert worden. Zu lange hatte sich offenkundig nichts am vom Juli-Hochwasser überschwemmten Standort am Ortsrand von Dahlem getan.

Der Grund hierfür seien auch benötigte Schadensgutachten gewesen, so Dieroff. Auf die Analyse und Folgenabschätzung der Hochwasserschäden am Standort Blumenthal wartet Dieroff zum Beispiel immer noch: „Wir gehen deshalb derzeit davon aus, dass dort das Verkaufszelt noch mindestens drei Monate stehenbleiben muss.“

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Zahlreiche Umbauten

Das Problem ist in Dahlem nun behoben. Filialleiter Josef Stein und sein Team – die Mitarbeiter waren zwischenzeitlich in anderen Filialen beschäftigt worden – sind an ihren gewohnten Arbeitsplatz zurückgekehrt. Der wirkt allerdings verändert: Nachdem die beschädigten Kühlschränke, die meisten Regale und die Kassenanlagen rausgeräumt waren, damit ein neuer Boden verlegt werden konnte, folgte eine Neumöblierung.

Die wiederum entspricht den firmeninternen Vorgaben des „Vertriebskonzept 21“: Alles soll edler, besser sortiert und übersichtlicher wirken. Diese Strategie verfolgen alle namhaften Discounter Deutschlands seit einigen Jahren bei Umbauten oder Neueröffnungen. Die Branche will weg vom Image des Palettenwarenanbieters. Sichtbarstes Zeichen: Es gibt an den Regalen kaum noch Preisschildchen aus Papier. Sie wurden durch digitale Preisanzeiger ersetzt.

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Der eigentliche Grund für die Investition in Dahlem sind aber die Vorgaben des Standortkonzeptes des Discounters. „Wir haben dort eine Filiale, wo 3000 bis 5000 Einwohner im Umkreis leben“, so Thomas Dieroff. Die gibt es laut Bürgermeister Jan Lembach in Dahlem – rund 4200 Einwohner sind es in der Gemeinde. Lembach sieht die Wiedereröffnung gleich als Statement für die erfolgreiche demografische Entwicklung der Kommune. Wichtiger für ihn ist aber: Die Netto-Filiale in Dahlem ist die einzige eines Nahversorgers im Gemeindegebiet. Ansonsten bleiben einzelne kleine Läden und mobile Versorger wie die bekannten „Rollenden Märkte“.

Aus Sicht von Marita Schramm jedenfalls, der Ortsbürgermeisterin von Dahlem, ist nun endlich eine Notlage beendet: „Man musste ja entweder bis nach Jünkerath oder nach Blankenheim fahren, bis man den nächsten Discounter fand.“ Sie sagt: „Viele Dahlemer und Dahlemerinnen haben jetzt erst gemerkt, wie wichtig es ist, dass man vor Ort versorgt werden kann.“

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