Dichter Schneefall in der EifelWintereinbruch binnen weniger Stunden

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Stundenlanges Warten war für Lastwagen angesagt, die den Einruhrer Berg befahren wollten. Wegen liegengebliebener Fahrzeuge war die Strecke bis Mittag komplett gesperrt.

Kreis Euskichen – Mit Macht brach am frühen Montagmorgen der Winter über den Südkreis Euskirchen herein. Während rund um Euskirchen nur Schneeflocken zu sehen waren, wurden nach heftigem Schneefall um 9 Uhr am Weißen Stein bei Udenbreth schon 28 Zentimeter Schnee gemessen, 20 Zentimeter in Hollerath und 15 Zentimeter am Schwarzen Mann.

Den ganzen Vormittag über schneite es kräftig weiter. Um 12 Uhr waren es 36 Zentimeter am Weißen Stein bei minus 1,2 Grad. „Das ist schon heftig“, sagte Karl-Josef Linden, seit 1977 Wetterbeobachter in Sinzenich: „Es werden wahrscheinlich 40 bis 50 Zentimeter werden, wenn am Mittwoch und Donnerstag noch viel dazukommt.“

Vor allem in den Höhenlagen des Südkreises mussten die Berufspendler erst mal ihre Autos und Einfahrten freischippen. Und auch auf den Straßen ging’s nur langsam voran, da die Räumdienste so schnell nicht hinterherkamen.

Als am Montag um 2.30 Uhr der Kontrolldienst antrat, rief dieser wegen des Schneefalls die Mannschaft der Straßenmeisterei Schleiden in Gemünd in den Einsatz. „Bei drei Fahrzeugen hatten wir Ausfälle“, so Betriebsleiter Achim Braun. Betroffen waren ein Lkw der Straßenmeisterei und zwei Fahrzeuge eines Unternehmers.

Später habe zwar ein Fahrzeug des Unternehmers wieder eingesetzt werden können, so Braun. Bei der Straßenmeisterei selbst waren dann aber zwei Fahrzeuge betroffen, einer mit Getriebeschaden, der andere wegen Problemen an der Achse. Die Reparatur werde ein paar Tage dauern, sagte Braun.

Insgesamt sind bei der Straßenmeisterei in Gemünd vier Lkw, ein Unimog und drei Fahrzeuge von Fremdunternehmern im Einsatz.

Baum stürzte auf Auto

Die Autofahrer im Kreis Euskirchen waren aber offenbar gut auf Schnee und Eis vorbereitet. Insgesamt, so teilte Polizeisprecher Lothar Willems mit, habe die Polizei im Kreis nur vier schneebedingte Unfälle registriert. In allen Fällen kam es zu Blechschäden.

Auf der K 75 zwischen Hellenthal und Hönningen kippte gegen 10.30 Uhr ein Baum um und traf einen Transporter. Verletzt wurde dabei niemand. Die Hellenthaler Feuerwehr befreite den Wagen und entfernte einen weiteren Baum in der Nachbarschaft, der ebenfalls umzukippen drohte.

Probleme hatten bei den winterlichen Straßenverhältnissen vor allem Lastwagen an den Gefällstrecken. Da sich auf einigen Straßen eine geschlossene Schneedecke gebildet hatte, waren manche Anstiege nur mit Schneeketten zu bewältigen.

Gesperrt werden musste die B 266 zwischen Einruhr und Vogelsang. Auf der kurvigen Strecke war ein Lastwagen von der Fahrbahn abgekommen und hatte die Straße blockiert. In beide Richtungen stauten sich die Fahrzeuge.

Für die Lastwagenfahrer bedeutete das stundenlanges Warten. „Ich stehe hier seit 6 Uhr“, sagte gegen 11.30 Uhr ein Fahrer, der mit seinem Lkw unterwegs nach Simmerath war. Andere hatten ihre Fahrzeuge abgeschlossen und sich in der Umgebung ein warmes Plätzchen gesucht, um sich die Wartezeit zu vertreiben.

Lange Umwege für den Pkw-Verkehr

Lange Umwege mussten die Autofahrer in Kauf nehmen. Wer nach Simmerath wollte, musste über Heimbach und Schmidt fahren. „Angeblich ist auch die B 258 über Monschau gesperrt“, sagte der Mitarbeiter von Straßen NRW, der die Autofahrer am Vogelsanger Kreisel wieder zurückschickte. Laut Polizei Aachen bestand eine Verkehrsbehinderung wegen eines querstehenden Lkws in Roetgen.

Kurz nach der Mittag beruhigte sich die Lage auf der B 266. Nachdem der Abschlepp- und Bergedienst Pokraka den in die Böschung gerutschten Lkw wieder auf die Fahrbahn bugsiert hatte, konnten die im Stau wartenden Lastwagen einer nach dem anderen den Berg hinauffahren, bevor gegen 14 Uhr die Strecke in beide Richtungen freigegeben wurde.

Außer diesem Unfall musste Pokraka sich noch um zwei andere verunfallte Wagen kümmern. „Wir haben uns außer um den Lkw am Einruhrer Berg auch noch um einen Lkw bei Bergheim und einen Bus bei Zingsheim gekümmert“, sagte Udo Pokraka, Chef des Unternehmens.

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