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Anti-Raser-Aktion „Silent Rider“Über 30 Kommunen bereits mit von der Partie

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Im Visier hat der Verein „Silent Rider“ die Motorradfahrer, die zu schnell und mit zu lauten Maschinen unterwegs sind.

Im Visier hat der Verein „Silent Rider“ die Motorradfahrer, die zu schnell und mit zu lauten Maschinen unterwegs sind.

Eifelland – Bundesweite Beachtung findet die Initiative „Region Nationalpark Eifel gegen Motorradlärm“. Mehr als 30 Kommunen und Institutionen, so berichtet Simmeraths Bürgermeister Karl-Heinz Herrmanns, hätten bereits ihre Absicht bekräftigt, Mitglied zu werden und sich damit den Eifel-Kommunen anzuschließen, die das Projekt initiiert haben. Aus dem einstigen Fortbewegungsmittel ist ein Freizeitvergnügen geworden. Ob einzeln oder in großen Pulks – nicht immer sind die Motorradfahrer gern gesehene Gäste, wenn sie ihrem Hobby auf den Eifeler Straßen nachgehen. Denn viele Bürger beklagen sich über die Lärmbelästigung der oft geräuschintensiven Maschinen.

160 Kommunen angeschrieben

Und dieses Problem besteht längst nicht nur in der Eifel. „Wir haben bundesweit 160 Kommunen angeschrieben, von denen wir wussten, dass es bei ihnen Probleme mit Motorradlärm gibt“, so Hermanns. Daher, so die Überzeugung der Initiatoren, würden Mitstreiter bundesweit gebraucht.

So geht nun von der Eifel eine Initiative aus, um den lärmgeplagten Anwohnern von beliebten Motorradstrecken etwas Entlastung zu bescheren. „Es ist eine erfreuliche Entwicklung“, so Hermanns.

Gemeinden aus der Eifel haben den Stein ins Rollen gebracht

Tatsächlich stellt die Liste der Kommunen, die sich beteiligen wollen, schon jetzt einen Streifzug quer durch die Bundesrepublik dar. Am Anfang sind es sieben Städte und Gemeinden aus der Eifel, die den Stein ins Rollen gebracht haben: Simmerath, Heimbach, Nettersheim, Hürtgenwald, Schleiden, Bad Münstereifel und Nideggen. Die Gemeinden Blankenheim und Kall haben sich der Initiative nicht angeschlossen.

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Doch seit der Auftaktveranstaltung in Düren treffen nach Angaben von Hermanns täglich Verpflichtungserklärungen im E-Mail-Eingang der geschäftsführenden Gemeinde Simmerath ein. Darunter sind unter anderem der Landkreis Osnabrück, die Gemeinde Bayrisch Zell, die Gemeinde Glienicke/Nordbahn aus Brandenburg oder die Städte Schmallenberg und Sundern im Sauerland. Sie alle haben sich verpflichtet, 5000 Euro in die gemeinsame Kasse zu zahlen, aus der die Projekte der Initiative finanziert werden sollen.

„Silent Rider“ direkt an Mottoradfahrer gerichtet

„Gerade ist die Anmeldung des Bundesverbandes der Motorradfahrer eingetroffen“, freut sich Hermanns. Der neue Ansatz, den die Initiative gewählt hat, beinhaltet neben der politischen Forderung nach Gesetzesänderungen auch eine Imagekampagne. Unter dem Slogan „Silent Rider“ richtet sie sich direkt an die Motorradfahrer. Diese Kombination scheint auch außerhalb der Eifel erfolgversprechend zu sein.

Eine Liste von insgesamt zehn Forderungen hat die Initiative „Region Nationalpark Eifel gegen Motorradlärm“ aufgestellt. Eine große Rolle spielt dabei der Wunsch nach Gesetzesänderungen. So soll unter anderem die mögliche Lärmentwicklung von Motorrädern durch eine EU-Typ-Prüfung eingeschränkt werden. Bei dieser Prüfung soll die tatsächliche Geräuschentwicklung berücksichtigt werden.

Frontkennzeichen sowie eine Halterhaftung sollten der Initiative zufolge eingeführt werden, damit Anzeigen bei Geschwindigkeitsübertretungen nicht ins Leere gehen. Dieses bedingt aber Gesetzesänderungen auf Bundes- und EU-Ebene.

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