Heimbachs nächste BaustelleSanierung des Kurparks wird fast dreimal teurer

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Heimbachs nächste Baustelle

Gepflegt, aber wahrlich nicht auf dem neusten Stand präsentiert sich derzeit der Heimbacher Kurpark.

Heimbach – Die Baustelle zur Neugestaltung der Promenade am Heimbacher Rurufer ist abgeschlossen, da stehen auch schon die nächsten Arbeiten an. Im zweiten Bauabschnitt zur Umsetzung des Integrierten Handlungskonzeptes der Stadt ist der Kurpark an der Reihe. Der, da sind sich alle Beteiligten einig, bedarf dringend einer Überarbeitung.

Der Stadtrat befasste sich am Donnerstagabend mit den aktuellen Entwürfen und vor allem mit der Kostenplanung, die seit wenigen Tagen auf dem Tisch liegt. Statt 214.000 Euro, die bislang für die Arbeiten zur Debatte standen, würde die Umsetzung der augenblicklichen Planung rund 596.000 Euro kosten.

Planung umfasste immer mehr Bereiche

Daniel Steffens vom Büro RMP legte die neue Planung vor. Diese habe immer mehr Bereiche umfasst, erläuterte er. So sollten beispielsweise auch die Beete neugestaltet werden, zusätzliche Toiletten aufgestellt und die Ausstattung mit Bänken und Mülleimern vereinheitlicht werden. Anders als bisher geplant stehe bei den Wegen nun eine Komplettsanierung an. Ein Bodengutachten habe zudem ergeben, dass der Untergrund der Wege nicht tragfähig sei und somit eine Erneuerung von Grund auf notwendig sei.

Grundsätzlich solle die Struktur erhalten, aber aufgewertet werden, so Steffens. Im aktuellen Entwurf, der in der Lenkungsgruppe diskutiert worden sei, sei nicht viel Neues zu sehen, die Veränderungen würde sich in den Details verbergen.

SPD will Vorschlag nochmal unter die Lupe nehmen

Matthias Dürbaum von der SPD monierte in der anschließenden Debatte die deutliche Kostensteigerung: „Wir halten sie für zu hoch.“ Seine Fraktion schlage vor, den Entwurf noch einmal genau unter die Lupe zu nehmen und eine Reduzierung von rund 100.000 Euro zu erreichen, um einen Puffer für andere Projekte zu haben. Bürgermeister Peter Cremer widersprach dem. Entgegen den ersten Entwürfen sei dies eine ganz andere Planung. Das Ziel sei, das Rurufer zu attraktivieren. Es sei nicht förderlich, die Entwurfsplanung zu beschneiden – das wäre ein erster Schritt zu einer Aufweichung des Gesamtkonzeptes.

Das Handlungskonzept

Der erste der fünf Bauabschnitte des integrierten Handlungskonzeptes ist abgeschlossen, informierte Bürgermeister Peter Cremer die Stadtvertretung. Die Abnahme habe allerdings zahlreiche Mängel ergeben, die derzeit beseitigt würden. 1,1 Millionen Euro habe die Promenade zwischen Kreisverkehr und Rurbrücke gekostet.

Die Umgestaltung der Hengebachstraße zwischen Rurufer und Kunstakademie wurde dagegen zurückgestellt. Nach dem Kurpark steht die Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes auf der Liste.

6,5 Millionen Euro stehen für die verschiedenen Vorhaben zur Verfügung, die in dem von Stadtplaner Professor Peter Jahnen erarbeiteten Handlungskonzept zu finden sind. 70 Prozent der Kosten werden vom Land NRW getragen.

Es gebe immer wieder Verschiebungen im Handlungskonzept-Budget von 6,5 Millionen Euro, die am Vorabend noch mit Planer Professor Peter Jahnen besprochen worden seien. Maßgeblich bei Vorgehen sei die Prioritätenliste, auf der nach dem Rurufer der Bahnhofsvorplatz und anschließend das „Kulturtreibhaus“ stehen, die Begegnungsstätte, die in den langsam verfallenden Gewächshäusern am Rurufer eingerichtet werden soll.

Über Kosten reden und auf Sachen verzichten

„Wir waren am Anfang bei ,Wünsch Dir was’“, äußerte Ulla von Gagern, SPD, als Mitglied der Lenkungsgruppe selbstkritisch. Erst jetzt habe sie erfahren, was die einzelnen Posten kosten. Es müsse erlaubt sein, über die Kosten zu reden und auf Sachen zu verzichten.

„Das, was wir geplant haben, können wir uns leisten“, betonte dagegen Cremer. Von den zur Verfügung stehenden 6,5 Millionen Euro seien bisher 1,4 Millionen Euro ausgegeben worden.

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Ein Antrag der SPD, zum Zwecke der Kostenreduzierung noch einmal in die Lenkungsgruppe zu gehen, wurde vom Rat mehrheitlich abgelehnt. Gegen die Stimmen der SPD erkannte der Rat den Entwurf und die damit verbundene Kostenplanung unter dem Vorbehalt der verwaltungsinternen Prüfung an.

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