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Euskirchen beliebter ZwischenstoppBis zu 100 Störche machen auf Feldern Rast

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Am Dienstag ließen sich insgesamt rund 75 Störche auf einem Acker am Ortsrand von Flamersheim nieder, um nach Nahrung zu suchen.

Am Dienstag ließen sich insgesamt rund 75 Störche auf einem Acker am Ortsrand von Flamersheim nieder, um nach Nahrung zu suchen.

  • In den letzten Wochen wurden mehrmals zum Teil große Gruppen Störche gesichtet im Kreis gesichtet.
  • Schaulustige Bewohner konnten dabei spektakuläre Naturschauspiele beobachten.
  • Dabei handelt es sich zufolge des Naturschutzbundes lediglich um Zwischenstopp der Störche.

Kreis Euskirchen – Das Traktorgespann drehte Runde um Runde auf dem Acker am Ortsrand von Flamersheim. Die Störche, die dort gelandet waren, ließen sich davon nicht stören. Sie suchten offenbar nach Mäusen, Insekten und anderer Nahrung, um sich für ihren langen Flug in den Süden zu stärken.

Es waren rund 75 der schwarz-weißen Großvögel, die am Dienstag für Aufsehen sorgten. „Derart viele Störche auf einmal habe ich noch nie gesehen“, sagte Wilhelm Schmitz, der ganz in der Nähe, zwischen Flamersheim und Palmersheim, eine Gärtnerei betreibt und über das Naturschauspiel ebenso staunte wie die vielen Schaulustigen, die zum Teil mit Kamera und Fernglas angerückt waren.

Vorkommen kein Einzelfall

Der Zwischenstopp der Störche auf dem abgeernteten Feld ist kein Einzelfall, was den Kreis Euskirchen anbelangt. In den zurückliegenden Wochen wurden mehrmals zum Teil große Gruppen gesichtet, wie man den Aufzeichnungen des Naturschutzbundes (Nabu) entnehmen kann.

Im Internet berichtet der Nabu-Kreisverband, dass zum Beispiel am 10. August fünf Weißstörche beobachtet wurden, die über der Zülpicher Börde kreisten, bevor sie Rast auf einem Stoppelfeld machten.

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Besonders spektakulär ging es am 15. August zu, als sich rund 100 Tiere auf einem Feld zwischen Dürscheven und Frauenberg niederließen. Bereits am 29. Juli waren zahlreiche Störche in der Euskirchener Kernstadt zu Gast. Einige von ihnen verbrachten die Nacht nicht etwa in der freien Natur, sondern auf einem Hochhaus am Rüdesheimer Ring, ehe sie morgens kurz nach 6 Uhr weiterflogen.

Bis zu 300 Kilometer am Tag

Nach Angaben des Nabu schließen sich in der Regel im August junge Störche zu größeren Gruppen zusammen, „um noch vor den Alttieren ihre Reise in den Süden zu beginnen“. Etwa zwei Drittel der in Deutschland beheimateten Tiere „wählen die Route über die Türkei in den Sudan und weiter nach Südafrika“. Die anderen, so der Nabu, fliegen über die Meerenge von Gibraltar nach Afrika. Die jeweilige Tagesstrecke betrage 150 bis 300 Kilometer.

Erfolgreiche Brut

Im Kreis Düren haben nach Angaben des Nabu erstmals Weißstörche erfolgreich gebrütet. Der Kreisverband Euskirchen erwägt daher, am Neffelsee bei Füssenich ein Gerüst für ein Storchennest zu bauen, um auch dort Nachwuchs zu ermöglichen. Als Standort hat der Nabu den Trafoturm ins Auge gefasst, den er in einen Artenschutzturm umbaut, so Vorstandsmitglied Alfred Glener. (ejb)

Die Pausen nutzen die Störche nicht nur zur Nahrungsaufnahme, sondern auch, „um auf perfekte Flugbedingungen zu warten“, heißt es weiter: „Sie suchen sich gezielt aufsteigende warme Winde, in denen sie sich in große Höhen schrauben.“ (ejb)

www.nabu-euskirchen.de

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