Sportlerwahl 2021Nach dem Rennen zur Not-OP

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Ultracyclist aus Leidenschaft: Torsten Weber.

Euskirchen-Großbüllesheim – 21.000 Kilometer zeigt der Tacho für das Jahr 2021 an. Diese Distanz hat Torsten Weber aber nicht im Autositz, sondern auf dem Fahrradsattel zurückgelegt. Allein 2.200 Kilometer davon, mehr oder weniger nonstop, mit lediglich 3:45 Stunden Schlaf, beim „Race around Austria“ im August.

Was für viele unvorstellbar klingt, ist für den Ultracyclist aus Großbüllesheim Leidenschaft. Sein Fazit für das Jahr 2021 fällt nüchtern aus: „Dafür, dass so viel aufgrund von Corona ausgefallen ist, ist die Bilanz schon in Ordnung.“ Dabei kämpfte Weber im vergangenen Jahr mit ungewohnten Problemen. „Ich bin das Rennen trotz Verletzung zu Ende gefahren. Mein ursprüngliches Ziel von unter 100 Stunden war bereits am ersten Tag erledigt.“ Er erklärt: „Nach Magenproblemen kamen aufgrund von Mineral- und Wasserverlust Krämpfe. Und dann obendrauf ab dem zweiten Renntag ein Abszess am Po.“ Sitzen auf dem Fahrradsattel? Eigentlich nicht mehr möglich. Radfahren ging teilweise nur noch im stehenden Wiegeschritt. „Mein Team hat mir während des Rennens einen Damensattel besorgt und die Stelle, wo der Abszess den Sattel berührt hat, herausgeschnitten, sodass ich mich anschließend drei Tage quasi nur auf der linken Pohälfte sitzend gequält habe.“

Kämpferqualitäten

Die meisten hätten das Rennen wohl abgebrochen, nicht so Weber. „So lange keine Lebensgefahr oder Langzeitschäden drohen, fahre ich weiter.“ Das hat vor allen Dingen mentale Gründe, denn Weber erklärt: „Sobald einmal ein Grund für einen Rennabbruch gefunden wurde, findet man auch künftig wieder Gründe. Unser Kopf ist schlau und findet Nischen.“ Also bewies Torsten Weber Kämpferqualitäten und beendete das „Race around Austria“. „Danach war allerdings erst einmal eine Not-Operation angesagt und eine verletzungsbedingte Pause von knapp drei Monaten“, so der Großbüllesheimer.

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Mittlerweile befindet er sich im Aufbautraining, und die sportlichen Pläne für dieses Jahr stehen: „Wenn es Corona zulässt, dann werde ich das ’Race around Austria’ wieder in Angriff nehmen, aber auch das ’Race across Germany’.“

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