EuskirchenVerein Windenegie Nordeifel will Akzeptanz von Windrädern erhöhen

Lesezeit 3 Minuten
Windräder sind für Befürworter ein wichtiger Bestandteil der Energiewende. Kritiker monieren, dass sie die Landschaft verschandeln, die Anwohner belästigen und die Tierwelt gefährden.

Windräder sind für Befürworter ein wichtiger Bestandteil der Energiewende. Kritiker monieren, dass sie die Landschaft verschandeln, die Anwohner belästigen und die Tierwelt gefährden.

Kreis Euskirchen – Das Thema „Windenergie“ sorgt in der Region zurzeit vielerorts für hitzige Diskussionen. Egal, ob es dabei um den Neubau von Anlagen wie in Bad Münstereifel geht oder um den Austausch älterer gegen moderne Anlagen (Repowering) wie in Vlatten: Stets melden sich Gegner und Befürworter lautstark zu Wort. Das hat jetzt auch der Verein Windenergie Nordeifel (WNV) getan und dabei betont, wie wichtig die Anlagen für den Klimaschutz seien. Um neue Windräder errichten zu können, brauche man aber einen breiten gesellschaftlichen Konsens. Wie der erreicht werden könne, darüber hat sich der WNV auch Gedanken gemacht und ist zu dem Schluss gekommen, dass die Bürger bei Planung und Bau mehr beteiligt werden müssen.

„Der Klimawandel bedroht aktuell das Gleichgewicht in der Natur“, betont WNV-Vorstandsmitglied Klaus Pütz aus Kall. Deshalb müsse die Energieversorgung auf erneuerbare Energieträger umgestellt werden. „Das ist machbar, indem wir zu 100 Prozent auf erneuerbarer Energie aus Wind und Sonne setzen“, betont der Experte.

Chance für ländlichen Raum

Wenn die Energieerzeugung aus Wind und Sonne mit Speichern kombiniert werde, sei zukünftig eine sichere und bezahlbare Energieversorgung ohne Kohlendioxidbelastung machbar. Dafür müsse aber die Anzahl der Windräder mindestens verdoppelt werden. „Das ist aber wiederum nur möglich, wenn die Kommunen geeignete Flächen bereitstellen, die Bürger beteiligt und mitgenommen werden und auch der Artenschutz berücksichtigt wird“, betont Pütz. Technische Möglichkeiten den Artenschutz zu verbessern, wie die Erkennung von Fledermäusen und Vögeln während des Betriebs von Windräder, müssten genutzt und hochsensible Gebiete mit Schwerpunktvorkommen von gefährdeten Arten aus Planungen herausgenommen werden.

Alles zum Thema Klimawandel

„Von zentraler Bedeutung ist, dass zukünftige Vorhaben als Bürgerwindparks realisiert werden, also die direkt Betroffenen in die Planung einbezogen und finanziell beteiligt werden“, erklärt Pütz. Der WNV fordert, dass Planer und Betreiber neuer Windräder mit den ortsansässigen Bürgern, insbesondere denen in einem Umkreis von rund zwei Kilometern um die Anlagen herum, zusammenarbeiten. Dazu gehöre auch, dass auf Basis der gesetzlichen Vorgaben kritische Aspekte wie Schallemission, Schattenwurf und Artenschutz gelöst würden. Zudem solle die am Standort anfallende Pacht rund zur Hälfte in Bürgerprojekte der umliegenden Dörfer oder der Standortgemeinde fließen. Ein gelungenes Beispiel sei der GLS-Windpark bei Schöneseiffen, an dem der WNV auch beteiligt ist.

Das könnte Sie auch interessieren:

Darüber hinaus regt Pütz an, dass mindestens 51 Prozent des Eigenkapitals eines Windparks an Bürger der Standortgemeinde oder an den zuständigen Kreis vergeben werden. Wichtig sei auch, dass sich die Betreibergesellschaft in der Kommune ansiedele, in der sich der Park befinde. „Wir sind der Überzeugung, dass unter diesen Voraussetzungen der notwendige weitere Ausbau der Windkraft in der Eifel und darüber hinaus mit den Bürgern möglich ist. Jeder Kritiker der Windenergie ist aufgerufen, bessere und zeitnahe Lösungen zu finden, um unsere Erde weiterhin Lebenswert zu erhalten“, erklärt er. Erneuerbarer Energien seien eine Chance für den ländlichen Raum.

KStA abonnieren