Flut-FolgenErftbrücke in Euskirchen wird in zwei Phasen erneuert

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Die Stahlrohre, durch die während der Bauphase das Erftwasser geleitet wird, sind schon angeliefert worden. 

Euskirchen – An der Kölner Straße in Euskirchen laufen die Vorbereitungen für die Erneuerung der Erftbrücke. Sie war durch das Hochwasser im Juli 2021 so stark beschädigt worden, dass eine Sanierung wirtschaftlich nicht tragbar wäre. So formulierte es Bernd Egenter vom Landesbetrieb Straßen NRW jetzt in der Sitzung des städtischen Ausschusses für Tiefbau und Verkehr.

Die Arbeiten werden in zwei Phasen über die Bühne gehen. Der Landesbetrieb lässt zunächst die nördliche Fahrbahnseite abbrechen und neu bauen, so der Ingenieur. Der Verkehr wird in dieser Zeit über den südlichen Brückenteil geführt. Im zweiten Abschnitt wird umgekehrt verfahren. 

Der erste Bauabschnitt soll abgeschlossen werden, bevor im Herbst die Zuckerrübenkampagne beginnt.

Erster Bauabschnitt vor der Zuckerrübenkampagne

So können die Lastwagen und Traktoren, die das Werk von Pfeifer & Langen an der Bonner Straße mit Rüben beliefern, ungestört und wie gewohnt die Erft überqueren. Nach der Kampagne geht es Anfang des nächsten Jahres mit dem zweiten Bauabschnitt weiter. „Ich hoffe, dass wir im Sommer 2023 fertig sind“, sagte Egenter.

Er kündigte auch an, dass das Bauvorhaben genutzt werden soll, um die Situation für die schwächeren Verkehrsteilnehmer zu verbessern – für diejenigen, die zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs sind.

Mehr Sicherheit  für Radfahrer

„Auf der Nordseite bleiben die Radfahrer im Abschnitt zwischen der Kreuzung Krusche Boom und dem Keltenring künftig auf der Nebenanlage“, sagte Egenters Kollegin Anne Behrend. Sie führen also nicht mehr auf der Fahrbahn, auf der auch die Autos unterwegs seien. Dies erhöhe die Sicherheit. Im Süden sei dies wegen der Grundbesitzverhältnisse allerdings nicht möglich.

Obwohl die Erftbrücke während der gesamten Bauzeit befahrbar sein wird, richtet der Landesbetrieb nach Egenters Angaben auch eine großräumige Umleitung ein. Sie führt über Kessenich. Die Kreuzung Von-Binsfeld-Straße/Kessenicher Straße werden die Straßenbauer für die gesamte Zeit der Brückenerneuerung in einen Kreisverkehrsplatz umwandeln. „Wenn das Provisorium taugt“, sagte Egenter, sei es denkbar, den Knotenpunkt danach endgültig in einen Kreisel umzubauen.

Bedenken wegen Route der geplanten Umleitung

Die CDU-Stadtverordnete Inge Gippert sieht die geplante Umleitung skeptisch. „Die Kessenicher Straße ist schon jetzt stark belastet. Wie soll sie denn noch mehr Verkehr aufnehmen?“, sagte die Politikerin mit Blick auf die Ampelkreuzung Kessenicher Straße/Jülicher Ring. Je nach Tageszeit werde dort überhaupt kein Durchkommen mehr sein.

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An der Kölner Straße hat eine Baufirma unterdessen mächtige Stahlrohre im Bett der Erft platziert. Durch sie wird während der Bauarbeiten das Wasser geleitet, „damit wir ein trockenes Baufeld unter der Brücke haben“, erklärte am Montag der Pressesprecher des Landesbetriebs, Torsten Gaber, auf Anfrage.

Abbruch beginnt Ende April

Die Abrissarbeiten, so Gaber, sollen nach jetziger Planung am 29. April beginnen. Vorher, vom 1. April an, stünden der Aufbau der Verkehrsführung auf der Brücke und Vorarbeiten für den Abbruch auf dem Programm.

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