HochwasserschädenEuskirchener Herz-Jesu-Kirche bleibt wochenlang geschlossen

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Beim Ausräumen der Herz-Jesu-Kirche nach der Flut half auch der Kölner Erzbischof Rainer Maria Woelki (M.).

Beim Ausräumen der Herz-Jesu-Kirche nach der Flut half auch der Kölner Erzbischof Rainer Maria Woelki (M.).

Euskirchen – Die Herz-Jesu-Kirche in Euskirchen wird am Dienstag, 2. November, für sechseinhalb Wochen, bis Freitag, 17. Dezember, geschlossen. Das bestätigte Jürgen Mausolf, Verwaltungsleiter der katholischen Stadtpfarrei St. Martin, am Mittwoch auf Anfrage. Der Grund sind Bauarbeiten.

Die Messen, die normalerweise in Herz Jesu auf dem Programm stünden, werden in diesem Zeitraum bis auf wenige Ausnahmen in der Kirche St. Martin gefeiert, sagte Mausolf weiter. Die Schließung ist nach seinen Worten unumgänglich, weil eine neue Heizungsanlage eingebaut wird – eine Maßnahme, die auch mit störenden Eingriffen im Kirchenschiff einhergehe.

Woelki half beim Aufräumen

Um Wärmetauscher installieren zu können, die Bestandteil des künftigen Heizsystems sind, müssen die Schächte vergrößert werden, durch die warme Luft in den Innenraum strömt. Dafür seien Schneidearbeiten nötig, die eine gleichzeitige Nutzung der Kirche nicht zuließen, erklärte der Verwaltungsleiter im Gespräch mit dieser Zeitung.

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Der Austausch der Anlage schlägt nach Mausolfs Angaben mit deutlich mehr als 300.000 Euro zu Buche. Im Gegenzug sollen dank moderner Technik die Heizkosten um etwa 25 Prozent sinken. Die bisherige Heizung war durch die Flut im Juli stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Das Wasser stand damals etwa 1,50 Meter hoch im Keller. Auch Mobiliar und Materialien, die zum Beispiel für Pfarrfeste im Keller eingelagert waren, wurden zerstört.

Eine Woche nach der Katastrophe kam der Kölner Erzbischof, Kardinal Rainer Maria Woelki nach Euskirchen. Er ließ sich die Schäden an kirchlichen Einrichtungen zeigen und half beim Ausräumen.

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Zu den Gebäuden, die vom Hochwasser stark betroffen sind, gehört auch das Pfarrzentrum St. Martin an der Straße Am Kahlenturm. Der Keller war vollgelaufen, das Erdgeschoss stand ebenfalls unter Wasser, wenn auch nur einige Zentimeter hoch. Den Sachschaden bezifferte Mausolf im August nach ersten Schätzungen mit einem höheren sechsstelligen Euro-Betrag.

Das komplette Mobiliar der Jugendgruppen, die im Keller ihr Domizil hatten – etwa Couch-Garnituren, Kicker- und Billardtisch – war nach der Überschwemmung unbrauchbar. „Den Keller können wir vermutlich erst Mitte nächsten Jahres wieder nutzen“, erklärte Mausolf. Die anderen Etagen dagegen sollen von November an wieder eingeschränkt zur Verfügung stehen. Dies sei möglich, weil die Erneuerung der Heizungsanlage und der Fußböden im Erdgeschoss kurz vor dem Abschluss stehen.

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