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Mit 1000 TraktorenEuskirchener Bauern tuckern zur Demo nach Mainz

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Lodernde Flammen: Mit Mahnfeuern protestieren die Landwirte.

Lodernde Flammen: Mit Mahnfeuern protestieren die Landwirte.

Kreis Euskirchen – Mit gut zwei Dutzend Mahnfeuern haben die Landwirte im Kreis Euskirchen bereits auf ihre Anliegen aufmerksam gemacht. Doch die für den heutigen Dienstag angekündigten Mahnfeuer im südlichen Kreisgebiet und im angrenzenden Rheinland-Pfalz wird es wohl nicht geben.

Das sagte der Rohrer Landwirt Klaus Bender, der unter anderem mit seinem Hüngersdorfer Kollegen Edgar Elkes vor 14 Tagen ein Mahnfeuer oberhalb von Hüngersdorf entzündet hatte. Er begründete die Absage mit einer Aktion, die am Mittwoch auf dem Programm steht. Denn am 11. Dezember wollen die Landwirte aus dem Kreisgebiet in die rheinland-pfälzische Landeshauptstadt Mainz fahren. Dort, so heißt es, werden im Rahmen einer großen Bauern-Demonstration rund 1000 Traktoren anrollen.

Erzeugung gesunder Nahrungsmittel unmöglich

Den Landwirten geht es nach wie vor darum, gehört zu werden, wenn ihre „Berufsbedingungen am Reißbrett geändert werden“. Und zwar „von Leuten, die mit unserem Beruf nichts zu tun haben“, so ein Landwirt. Während sich die Öffentlichkeit über die Überdüngung aufrege, würden den Landwirten durch die verschärften Bedingungen in vielen Fällen die Erzeugung von gesunden Nahrungsmitteln erheblich erschwert oder gar unmöglich gemacht.

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Der Elsiger Landwirt Thomas Gräf bemängelt, dass die Grenzwerte für die Gülleausbringung derart verschärft worden seien, dass es kaum noch möglich sei, gesunden Weizen zu erzeugen. Die zulässige Nitratmenge reiche zwar aus, Halme wachsen zu lassen, nicht aber für die Ausbildung gesunden Korns. „Das bedeutet dann, dass wir mit unserem Weizen im Vergleich mit der Weltkonkurrenz kaum noch mithalten können. Dabei darf anderswo zu ganz anderen Bedingungen Getreide angebaut werden“, so Gräf.

Kampf für zukunftsfähige Landwirtschaft

„Wir kämpfen für eine zukunftsfähige Landwirtschaft. Wir können nicht zu jeder Legislaturperiode unsere Methoden komplett ändern und unser seit Jahrzehnten erworbenes Wissen wegwerfen. Wir Landwirte kennen uns mit der Physiologie unserer Pflanzen aus, sind Bürokraten, weil wir aufwendig alles dokumentieren müssen, was wir tun“, so Gräf weiter. Es sei nicht sinnvoll, die Landwirtschaft in Deutschland klein zu machen und verstärkt Nahrungsmittel aus dem Ausland zu importieren. Landwirte seien schließlich auch Steuerzahler.

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