Orgelkonzert mal andersRammstein in der Herz-Jesu-Kirche

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Video-Effekte und knackige Orgel-Klänge zogen die Besucher in der Herz-Jesu-Kirche in ihren Bann.

Video-Effekte und knackige Orgel-Klänge zogen die Besucher in der Herz-Jesu-Kirche in ihren Bann.

Euskirchen – Der volle Saal der Herz-Jesu-Kirche in Euskirchen war ein Indiz dafür, dass „die Mittlerin zwischen Kunst und Kult“, wie Dr. Hans Josef Bastian die Orgel bezeichnete, viele Anhänger hat. Es sollte ein außergewöhnliches Konzert mit einer multimedialen Performance werden.

Die Akteure waren Markus Goecke an der Orgel und Laurenz Ulrich mit seinen Video-Effekten, die er zur Musik auf die große Leinwand projizierte. Unbestritten ist, dass die visuellen Effekte innovativ waren. Doch die Musikauswahl war offenbar der eigentliche Publikumsmagnet an diesem Abend.

Echte Hand- und Fußarbeit

Auf dem Programm standen nämlich unter anderem Rockklassiker von Pink Floyd, Nirvana, Rammstein und Metallica. Auf der anderen Seite gab und gibt es auch Rockgruppen, die klassische Stücke von Bach, Brahms oder Beethoven einmal anders interpretierten. Markus Goecke drehte nun erneut den Spieß um.

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In eigenen Arrangements präsentierte der Organist in echter Hand- und Fußarbeit Klassiker der Neuzeit in der Kirche, die eine tolle Akustik hat. Er ist seit 30 Jahren als Kirchenmusiker in Euskirchen angestellt. Mit seinen Rock-Klassikern begeistert Goecke seine Zuhörer bereits seit 2017.

Nach erfolgreichen Auftritten in der Cathédrale de Luxemburg, der Anna-Kirche in Aachen und vielen anderen Spielorten war für den Euskirchener Künstler die Zeitreif für ein neues Programm. Nach Angaben des Musikers dauert die Umsetzung eines solchen Programms von der Idee bis zum Premierenabend zwei Jahre. Eine Premiere war es nicht nur für Goeckes Programm, sondern, wie er selbst meinte, wahrscheinlich weltweit für diese Art der Präsentation mit den Visualisierungen zur Musik in der Kirche. Die Zuschauer waren jedenfalls begeistert und belohnten die Künstler nach jedem Stück mit Applaus.

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Die Videoeffekte waren eine Kreation von Goeckes Sohn Laurenz Ulrich. Noch ein Jahr benötigt er, um sein Diplom als Toningenieur zu erlangen. Er spielt Cello von Kindesbeinen an – ist also mit der Musik aufgewachsen. Dank des Studiums an der Robert-Schuhmann-Hochschule in Düsseldorf mit Schwerpunkt Visual-Music hat der junge Künstler das Rüstzeug zur Verwirklichung seines Talents.

Dr. Bastian, Vorsitzender des Pfarrgemeinderat-Ausschusses und Schirmherr der Veranstaltung, betonte die „magnifikante Kraft der Orgel“. Deren magische Wirkung und die hypnotische Anziehungskraft auf den Zuschauer seien sogar zu Propagandazwecken benutzt worden – von den Nazis und in der DDR.

Der Eintritt zum rockigen Kirchenkonzert war frei. Die Spenden sollen laut Veranstalter hilfebedürftigen Menschen aus Euskirchen zugute kommen.

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