Wasserproben von privaten BrunnenEin Sechstel ist bakteriologisch belastet

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Bei der Hitze sorgt der Sprung in Pool oder Planschbecken für Abkühlung. Doch die Wasserqualität muss stimmten.

Bei der Hitze sorgt der Sprung in Pool oder Planschbecken für Abkühlung. Doch die Wasserqualität muss stimmten.

  • Die VSR-Gewässerschutz hat bei Proben von 28 privaten Brunnenbesitzern im Kreis Euskirchen unerfreuliche Werte ermittelt.
  • Bei Wasser aus privaten Brunnen ist Vorsicht geboten. Im Zweifel sollte man es prüfen lassen.
  • Ein Teil der Proben war so stark belastet, dass das Wasser auch nach einer Desinfektion nicht zum Planschen geeignet war.

Kreis Euskirchen – Für einen Paukenschlag hatte kürzlich die gemeinnützige Umweltschutz-Organisation VSR-Gewässerschutz gesorgt. Sie hatte das Wasser von 28 privaten Brunnenbesitzern aus dem Kreis auf Nitratbelastungen untersucht. Jede dritte Probe wies deutlich überhöhte Werte auf.

Jetzt gingen die Experten der Frage nach, ob das Brunnenwasser aus der Region dazu geeignet ist, Pools oder Planschbecken zu befüllen. „Erfreulicherweise haben wir festgestellt, dass mehr als zwei Drittel der 26 Proben zum Befüllen eines Planschbeckens geeignet sind. Auf diese Weise können viele Brunnennutzer kostbares Leitungswasser sparen und mit den Trinkwasservorräten nachhaltig umgehen“, so Susanne Bareiß-Gülzow, Vorsitzende von VSR-Gewässerschutz mit Sitz in Geldern.

Die heißen Sommertage und die zum Teil überfüllten Freibäder hätten dazu geführt, dass immer mehr Eltern und Großeltern große Mengen Wasser für die Befüllung der Pools benötigen. Die Wasserproben sind laut Bareiß-Gülzow notwendig, um Gesundheitsrisiken für die Badenden auszuschließen. Der häufigste Ausschlussgrund seien hohe bakteriologische Belastungen mit coliformen Keimen und E coli. Dann könne das Wasser auch bei der Verwendung von Desinfektionsmitteln nicht zum Befüllen eines Planschbeckens genutzt werden. Davon sei jeder sechste private Brunnen betroffen gewesen. Diese Bakterien könnten über defekte Abwasserrohre ins Grundwasser geraten.

Untersucht wird auch, ob Regenwasser in den Brunnen eindringen kann

In vielen Fällen, so der VSR-Gewässerschutz weiter, sei jedoch nicht das Grundwasser mit Bakterien belastet. Diese seien bei Starkregenfällen durch undichte Deckel oder Risse in den Brunnen eingedrungen. Daher würde man den Brunnenbesitzern bei einer bakteriologischen Belastung raten, zunächst zu überprüfen, ob Regenwasser in den Brunnen gespült wird.

Bei einer Probe fand Diplom-Physiker Harald Gülzow bei den Untersuchungen zu hohe Eisenwerte. Eisenhaltiges Brunnenwasser sei zwar nicht gesundheitsgefährdend, könne aber den Badespaß vermiesen. Eisen würde nach einigen Tagen zur Verfärbung des Wassers und zu Ablagerungen führen. Der VSR-Gewässerschutz rät in diesen Fällen zu einer Sandfilteranlage für Pools. Bei den Tests stellte Gülzow bei vier Brunnen eine zu hohe Nitratkonzentration zum Befüllen eines Beckens fest.

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