Feuer in Vogelsanger FlüchtlingsunterkunftAnklage wegen versuchten Mordes

Lesezeit 2 Minuten
Von dem Unterkunftsgebäude blieb nach dem Brand im Januar nichts übrig. Rund 100 Feuerwehrleute waren im Einsatz.

Von dem Unterkunftsgebäude blieb nach dem Brand im Januar nichts übrig. Rund 100 Feuerwehrleute waren im Einsatz.

Schleiden-Vogelsang – Wegen versuchten Mordes in elf Fällen in Tateinheit mit schwerer Brandstiftung sowie wegen versuchter Brandstiftung mit Todesfolge muss sich ab dem morgigen Mittwoch ein 29 Jahre alter Marokkaner vor dem Landgericht in Aachen verantworten. Er soll Ende Januar in der Zentralen Unterbringungseinrichtung (ZUE) in der Schelde in Vogelsang ein Feuer gelegt haben und so elf Menschen sowie sich selbst gefährdet haben.

Wie die stellvertretende Pressesprecherin am Landgericht Aachen, Richterin Lena Streubel, mitteilt, hat das Gericht bis zum 7. Oktober insgesamt vier Verhandlungstage angesetzt. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten vor, dass er als Bewohner der Einrichtung in der Nacht zum 29. Januar dieses Jahres in einem Gebäude der ZUE in der Schelde in Vogelsang um 2.25 Uhr zunächst ohne Anlass einen Meldeknopf gedrückt und so einen Feueralarm ausgelöst hat. Danach soll er gegen 4.05 Uhr eine Mülltüte in einem Eimer angezündet haben. Das kokelnde Feuer habe der Sicherheitsdienst aber schnell gelöscht.

Das könnte Sie auch interessieren:

„Anschließend soll der Mann um 4.20 Uhr in dem Gebäude ein Sofa angezündet haben“, berichtet Streubel. Das Feuer habe auf das Gebäude übergegriffen. „Die Unterkunft wurde bei dem Brand vollständig zerstört“, so die stellvertretende Pressesprecherin. Der dabei entstandene Sachschaden werde mit 100 000 Euro angegeben.

Rund 100 Feuerwehrleute aus der Stadt Schleiden und der Umgebung hatten in der Brandnacht verhindert, dass die Flammen auf andere Gebäude übergriffen. An den angrenzenden Häusern gab es aber Schäden an Fassaden und Fenstern. Einige Häuser der Unterkunft mussten geschlossen und deren Bewohner in der Einrichtung in Euskirchen untergebracht werden.

Der Angeklagte hat nach Ansicht der Staatsanwaltschaft mit dem Brand in Kauf genommen, dass die elf Personen, die sich in dem Gebäude aufhielten, verletzt werden oder gar ums Leben kommen. Der Mann wurde wenige Wochen nach der Tat festgenommen und sitzt seitdem in Untersuchungshaft.

KStA abonnieren