CDU und SPD geraten aneinanderKnatsch um Grundschulsanierung in Hellenthal

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Wie umfangreich die beiden Grundschulen in Hellenthal und Reifferscheid saniert werden, darüber streiten die Hellenthaler Parteien. Der Vorentwurf von Architekt Peter Holdenried gefiel nicht allen.

Wie umfangreich die beiden Grundschulen in Hellenthal und Reifferscheid saniert werden, darüber streiten die Hellenthaler Parteien. Der Vorentwurf von Architekt Peter Holdenried gefiel nicht allen.

  • Noch immer ist das Thema Grundschule im Hellenthaler Rat ein Zankapfel erster Güteklasse.
  • In der Diskussion um die Pläne, die der Heimbacher Architekt Peter Holdenried vorstellte, wurde deutlich, dass nicht wirklich Einigkeit über die Frage besteht, welchen Umfang die Sanierung haben soll.
  • Eine bedarfsorientierte Sanierung oder eine, die für die nächsten 40 Jahre Bestand hat – so standen die beiden unterschiedlichen Positionen gegeneinander.

Hellenthal – Noch immer ist das Thema Grundschule im Hellenthaler Rat ein Zankapfel erster Güteklasse. Eigentlich stand auf der Tagesordnung des Ausschusses für Bauen und Planen nur die Vorstellung des Vorentwurfes für die Sanierung der beiden Schulgebäude. Doch in der Diskussion um die Pläne, die der Heimbacher Architekt Peter Holdenried vorstellte, wurde deutlich, dass nicht wirklich Einigkeit über die Frage besteht, welchen Umfang die Sanierung haben soll.

Eine bedarfsorientierte Sanierung oder eine, die für die nächsten 40 Jahre Bestand hat – so standen die beiden unterschiedlichen Positionen gegeneinander. „Die Forderung im Bürgerentscheid war nicht, eine Kernsanierung in den Grundschulgebäuden durchzuführen“, sagte der CDU-Fraktionsvorsitzende René Strotkötter.

„Keine Flickschusterei“

SPD-Ausschussmitglied Werner Wamser warf Strotkötter mangelnde Präsenz in den Ausschusssitzungen vor und sprach davon, solch eine Aussage sei eine „Unverschämtheit“. „Wir wollen vernünftig sanieren und das haben, was möglich ist“, führte er aus. Die Politik solle sich nicht gegen die Gemeinde und die Kinder stellen. Der Angesprochene konterte: „Auch du hast dich der Entscheidung zu stellen.“ Seine Anwesenheit in den Sitzungen sei seine persönliche Angelegenheit.

Hans Mießeler, Vorsitzender der UWV-Fraktion, schloss sich in puncto Sanierung der Meinung der SPD an. „Ich will keine Flickschusterei“, sagte er. In ein paar Jahren mit einer energetischen Sanierung zu beginnen und alles, was nun neu gemacht werde, wieder einzureißen, sei indiskutabel.

Denn der Vorentwurf, den Holdenried zur Sanierung der Gebäude in Reifferscheid und Hellenthal vorgelegt hatte, fußte auf den Ergebnissen einer Begehung, die Ratsvertreter vor einem Jahr mit dem Architekten durchgeführt hatten. Dabei war eine Mängelliste gefertigt worden, die nun als Grundlage diente.

SPD nicht einverstanden

Damit nicht einverstanden war unter anderem Wilhelm Bauer (SPD). „Ich stelle mir eine Alternative vor“, sagte er. Es würden Informationen über Anforderungen benötigt, denen Grundschulen genügen müssten.

„Ich entscheide das nicht. Wenn Sie mir das sagen, dann mache ich das“, skizzierte Holdenried, nach welchen Vorgaben er sich gerichtet habe. So habe er anhand des Raumplanes der Schulgebäude die notwendigen Arbeiten geplant.

Der Vorentwurf sieht unter anderem die Erneuerung der Beleuchtungs- und Elektroinstallationen, neue Fußböden und Wandanstriche sowie Reparaturen der Fenster vor. Dazu soll der Brandschutz verbessert werden, indem zweite Rettungswege realisiert werden.

Barrierefreiheit nicht möglich

Für Hellenthal sei eine neue Heizung vorgesehen, während in Reifferscheid nur einige Heizkörper ausgetauscht werden müssten, berichtete Holdenried weiter.

Nicht umgesetzt werden könne dagegen der Wunsch, mit einem Aufzug in Hellenthal Barrierefreiheit zu schaffen. Dafür gebe es keinen Platz. In Reifferscheid dagegen sei dies möglich. Dort könne man allerdings nicht die Deckenhöhe im Flur erhöhen. „Ich kann keine Turnhalle draus machen“, sagte Holdenried.

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Auch eine Kostenschätzung nannte der Architekt. Für Hellenthal gehe er von Bruttokosten in Höhe von rund 360 000 Euro aus. Die Sanierung in Reifferscheid werde geschätzt 316 000 Euro brutto kosten.

Strittig blieb die Frage nach einer energetischen Sanierung. Es sei keine vorgesehen, führte Holdenried aus. Ob dies sinnvoll sei, hakte Wamser nach. „Hier an der Hauptschule war es keine Frage“, sagte der Architekt. Bei der Hellenthaler Grundschule könne er es nicht sagen. Wenn es gewünscht sei, könne er dies vorsehen, dann aber mit allen Konsequenzen. „Dann sprechen wir über anderes Geld“, betonte Holdenried.

Der Ausschuss vertagte eine Entscheidung über den Vorentwurf, damit die Fraktionen noch einmal über das Konzept beraten können.

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