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Feuer in HellenthalErneut Großbrand im Schleidener Raum – Dachstuhl ausgebrannt

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Der Dachstuhl des Kirchenanbaus brannte aus.

Hellenthal – Die Serie der Großbrände im südlichen Kreisgebiet reißt nicht ab. In der Nacht zum Donnerstag war das Pfarrheim der Evangelischen Kirche in Hellenthal betroffen. Nur mit Mühe konnte die Freiwillige Feuerwehr Hellenthal unter Leitung von Daniel Pützer ein Übergreifen der Flammen auf die Kirche verhindern.

Ausgebrochen war der Brand in einem Anbau, der quer zu dem ehemaligen Pfarrhaus und der direkt angebauten Kirche steht. Gegen Mitternacht hatte eine Anwohnerin ein lautes Knallen gehört und bei einem Blick aus dem Fenster festgestellt, dass der nur wenige Meter entfernte Anbau lichterloh in Flammen stand.

Löscharbeiten in Hellenthal gestalteten sich schwierig

Nur wenige Minuten später war die Feuerwehr vor Ort. Doch die Löscharbeiten gestalteten sich schwierig. Um ein Übergreifen des Feuers auf das Pfarrheim zu verhindern, das in dem ehemaligen Pfarrhaus untergebracht ist, wurde mit Hilfe von Strahlrohren eine Riegelstellung eingerichtet. Probleme bereitete aber die Schiefer-Eindeckung des Daches, die auf massiven Holzbrettern angebracht war, unter denen das Feuer sich dem Löschangriff entzog.

Als die Situation kritisch zu werden drohte, zog Einsatzleiter Pützer die Trupps zurück, die im Dachboden des Pfarrheims die Flammen bekämpft hatten. Wenig später gab es die befürchtete Durchzündung. Das Feuer schlug auf den Dachboden des Pfarrheims über. Auch hinter der Verschalung unter der Regenrinne fraß sich das Feuer in Richtung Kirchturm.

Ohne Brandmauer hätte auch Kirche in Hellenthal gebrannt

„Wir hatten erst Erfolg, als wir dort die Fassade aufmachen konnten und damit das Fortschreiten des Feuers gestoppt haben“, beschrieb Pützer die Löscharbeiten. Mit Lüftungsöffnungen, die in das Dach geschnitten wurden, und einem Elektrolüfter, der Qualm und heiße Rauchgase aus dem Gebäude drückte, bekämpften die Löschkräfte weiter ein Übergreifen der Flammen auf den Dachstuhl des Kirchenschiffes.

„Wir hatten schon früh alle Wertsachen und auch den Altar aus der Kirche geräumt“, so Pützer. Gegen vier Uhr in der Nacht zeigten die Maßnahmen langsam Wirkung. Die Ausbreitung des Feuers konnte gestoppt werden.

„Ohne die Brandmauer, die sich im Dachstuhl zwischen Pfarrheim und Kirche befindet, hätten wir die Kirche nicht halten können“, berichtete Pützer. Letztendlich hätte diese Mauer verhindert, dass die Durchzündung das ganze Gebäude erfasste. Auch die Brandschutztür habe Hitze und Flammen standgehalten.

Auffällige Häufung von Bränden im Schleidener Raum

Sämtliche Einheiten der Freiwilligen Feuerwehr Hellenthal waren alarmiert worden, nur die Löschgruppe Rescheid wurde zur Grundsicherung in Reserve gehalten. Angefordert wurden auch die Drehleitern aus Schleiden und Mechernich sowie zwei Hubsteiger der benachbarten Firma Schoeller. Auch der Atemschutzcontainer des Kreises und Einheiten des Rettungsdienstes waren vor Ort. Das DRK des Kreises rückte mit seinen Mitarbeitern an, um die Einsatzkräfte mit Heißgetränken und Snacks zu versorgen.

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Die Schadenshöhe gibt die Polizei in ihrer Pressemitteilung mit einem mittleren sechsstelligen Betrag an. Der Brandort ist beschlagnahmt. Die Brandermittler hatten sich bereits angekündigt, um die Brandursache herauszufinden. Auffällig ist die jüngste Häufung von Brandereignissen im Schleidener Raum: Zweimal war das Johannes-Sturmius-Gymnasium in Schleiden betroffen, ein weiteres Mal das Sägewerk in Harperscheid.

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