FlüchtlingeDie Gemeinde Hellenthal nimmt weitere 90 Asylbewerber auf

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Symbolbild

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Hellnthal – Die Gemeinde Hellenthal wird in den nächsten Wochen bis zu 90 weitere Flüchtlinge aufnehmen. Dies bestätigte Michael Huppertz, Allgemeiner Vertreter des Hellenthaler Bürgermeisters.

Das Land hatten bis Anfang des Jahres die Jugendherberge Hellenthal als Notunterkunft betrieben. Die dort untergebrachten Personen wurden auf die Quote der Gemeinde angerechnet. Durch die Einstellung der Notunterkunft fiel diese Anrechnungsmöglichkeit weg. In einem solchen Fall wird die Quote neu berechnet, und es ergibt sich ein Rückstand.

Jetzt muss die Gemeinde daher 90 Personen aufnehmen. Huppertz: „Die Bezirksregierung überstellt uns nun 10 bis 15 Personen pro Woche.“ Zumeist fünf Tage vor jedem Neuzugang erhält die Verwaltung eine entsprechende Vorankündigung, aus der sie ersehen kann, welcher Nationalität die Flüchtlinge sind, ob es sich um Junggesellen oder Familien handelt.

Derzeit leben bereits 80 Asylbewerber in der Gemeinde. Die neu hinzukommenden 90 Flüchtlinge werden in den jetzt neu geschaffenen gemeindlichen Einrichtungen untergebracht.

Dafür wurde in Hollerath das Schullandheim der Stadt Duisburg gekauft und im Kernort der „Hellenthaler Hof“, eine gegenüber der Einfahrt zum Schoeller-Werks liegende ehemalige Gaststätte mit Hotelbetrieb. Dieses Gebäude wird in eine Begegnungsstätte umgewandelt.

Dafür kann die Gemeinde Landeshilfen inklusive der Finanzierung einer Fachkraft in Anspruch nehmen. Es handelt sich um Asylbewerber, die von den Landeseinrichtungen auf die Kommunen im Rahmen der allgemeinen Zuweisungen verteilt werden.

In Hellenthal will keiner bleiben

„Wir waren auf diese Anforderungen vorbereitet“, sagte Huppertz. Im Verwaltungsbereich sei daher das Personal um fünf Personen aufgestockt worden. Es handele sich dabei aber nicht um Vollzeitstellen.

Zwei der Kollegen bearbeiteten außerdem noch andere Sachgebiete. Die soziale Betreuung übernimmt derzeit die Flüchtlingshilfe Hellenthal. Huppertz: „Die machen einen tollen Job.“

Wenn die Flüchtlinge anerkannt sind, können sie nach den derzeitigen gesetzlichen Bestimmungen ihren Wohnort noch frei wählen.

Künftig soll allerdings eine Wohnsitzauflage gelten. Denn sobald die Flüchtlinge anerkannt worden seien, wollten sie in der Regel in die Metropolen, sagt Huppertz: „Das sehe ich auch hier in Hellenthal, hier will eigentlich keiner bleiben.“

Falls tatsächlich insgesamt 90 Personen kämen, habe die Gemeinde Hellenthal immer noch Reserven von 30 bis 40 Betten. Am Mittwoch seien 15 Menschen überwiegend aus dem afrikanischen Bereich angekommen.

Laut Huppertz waren die Neuankömmlinge ziemlich enttäuscht, als sie in Hellenthal ankamen: „Wir bleiben hier nicht. Hier gibt es kein Geschäft, das ist viel zu ländlich“, hätten sie gesagt. Dann habe es einen kleinen Sitzstreik gegeben.

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