Hellenthaler ErsatzmamaTierpflegerin kümmert sich Zuhause um Uhu-Babys

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Tierpflegerin Jenny Niesters hält ein Uhu-Junges in den Händen.

Hellenthal – Unverhoffte Uhu-Mama: Tierpflegerin Jenny Niesters hat sich ihr Zuhause einige Wochen lang mit drei Uhu-Babys geteilt. „Die Eltern haben ihnen zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt“, sagte Niesters, die Tierpflegerin in der Greifvogelstation im Wildfreigehege Hellenthal ist. Üblicherweise versorgten die männlichen Uhus die Jungvögel mit Nahrung, während das Weibchen am Horst bleibe. „Wir haben aber über die Kameras gesehen, dass sie nicht gefüttert wurden.“

Kurz nach der Geburt des ältesten Uhu-Jungen „Gonzo“ im April holte Niesters ihn deshalb aus dem Gehege zu sich nach Hause. Kurze Zeit später folgten seine beiden Geschwister, das jüngste gerade fünf Wochen alt. „Der hat noch keinen Namen, der ist bei uns nur „das Würmchen““, sagte Niesters.

Kein EInzelfall bei Uhu-Eltern

Dass Uhu-Eltern ihren Nachwuchs nicht richtig versorgten, sei kein Einzelfall, erklärte Heinz Kowalski, Ornithologe beim Naturschutzbund Nabu NRW. „Wenn die Eltern jung sind und noch keine Erfahrung haben, kann das schonmal vorkommen.“ So war es auch bei den Uhus in Hellenthal. „In dieser Konstellation haben sie zum ersten Mal gebrütet“, sagte Niesters. Zudem sei das schwankende Wetter der letzten Wochen für das Gelege problematisch gewesen.

Füttern, Warmhalten und Pflegen - diese Arbeiten übernahm statt der Vogeleltern Jenny Niesters. Inzwischen können die beiden größeren Jungtiere wieder im Gehege bleiben, eines von ihnen sei von zwei anderen Vögeln aufgenommen worden, erläuterte sie. Um das „Würmchen“ kümmert sich Niesters aber noch selbst, was vor allem beim Füttern zu einer immer größeren Herausforderung werde. „Mittlerweile haut der gut was weg, fast vier Küken schafft er.“ Daneben gehören auch Mäuse, Ratten oder Wachteln zum Speiseplan des Uhus.

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Langsam versucht Niesters, auch das „Würmchen“ an das Wildfreigehege zu gewöhnen, lässt ihn in warmen Nächten dort übernachten. Bald soll er wieder ganz in der Greifvogelstation zuhause sein. „Klar, man hat sich ein bisschen an sie gewöhnt“, sagt Niesters. „Aber man ist auch ganz froh, sie nicht mehr immer ständig um sich zu haben.“ (dpa)

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