Abo

„Sonne, Klima, Kall“Gemeinde investiert in E-Mobilität, Photovoltaik und Sanierungen

Lesezeit 3 Minuten
1601-kall-pur-platz-bhf-004

Auf dem Park & Ride-Platz hinter dem Bahnhof soll ein Carport mit Photovoltaik-Anlage gebaut werden.

Kall – „Sonne, Klima, Kall“ – so heißt neue Millionenprojekt der Gemeinde Kall, mit dem man Energie einsparen, Energie erzeugen und die Mobilität verbessern will. 3,5 Millionen Euro wird das Projekt kosten. In einem ersten Anlauf waren die Pläne 2017 in einem großen Feld von Mitbewerbern gescheitert. Dann aber, als der Kaller Projektmanager Tobias Feld mehrere Maßnahmen zusammenpackte, fand das Paket im zweiten Anlauf im Oktober 2018 die Zustimmung der Bezirksregierung.

2,8 Millionen Euro Unterstützung vom Land

Das bringt der Kommune für das ehrgeizige Projekt immerhin eine Förderquote von 80 Prozent. Das heißt, dass Kall zwar 700 000 Euro an Eigenmitteln aufwenden muss, dass aber 2,8 Millionen Euro vom Land als Zuschuss kommen. Dafür sollen das Rathaus sowie das Hallenbad energetisch saniert werden sowie auf dem Park & Ride-Platz am Bahnhof eine 2500 Quadratmeter große Photovoltaikanlage entstehen. Diese wird auf dem Dach eines Carports in derselben Größe errichtet. 

Das könnte Sie auch interessieren:

Damit gibt es im Winter überdachte Parkplätze und im Sommer Parkflächen, die im Schatten liegen. Rund um Rathaus, Hallenbad und Alte Schule soll es zudem Fahrradabstellanlagen geben, die die Bürger zu umweltfreundlicher Mobilität verleiten sollen.

Das können abschließbare Boxen für E-Bikes, Pedelecs oder edle Fahrräder sein, aber auch Fahrradständer. Außerdem sollen die Arbeitswege der Rathausmitarbeiter unter Umweltgesichtspunkten optimiert werden. Dazu stellt die Gemeinde einen Mobilitätsmanager ein, wie Bürgermeister Hermann-Josef Esser sagte. Man wolle auch versuchen, i m Zusammenhang mit touristischen Angeboten das ÖPNV-Angebot zu verbessern. „Vielleicht wird Kall ja doch einmal ein Bahnknotenpunkt“, unkte der Bürgermeister.

Hallenbad und Rathaus stehen vor Sanierung

Auch will die Gemeinde beim eigenen Fuhrpark verstärkt auf Elektromobilität setzen. Sie verfügt schon über zwei E-Autos und wird für den Bauhof einen Street-Scooter anschaffen, also einen Pritschenwagen, der elektrisch betrieben ist und aus der Fabrik kommt, in der auch die Elektroautos der Deutschen Post gefertigt werden. Für das Fahrzeug gibt es Zuschüsse von Land und Bund.

Der dickste Brocken im „Sonne, Klima, Kall“-Paket ist sicher die Sanierung des Hallenbads. Dort werden die Lüftungsanlage, die Heizung und die Umwälztechnik erneuert. Durch diese Maßnahmen sollen künftig Energie und damit auch Kosten gespart werden. Statt der mehr als 20 Jahre alten Gasheizung soll ein modernes Blockheizkraftwerk eingebaut werden. Dessen Abwärme dient auch dazu, das Wasser des Bads zu heizen. In einem Anbau des Hallenbads sollen das Dach gedämmt und die Fenster ausgetauscht werden. 1,4 Millionen Euro sind insgesamt veranschlagt.

Knapp eine Millionen Euro kostet die energetische Sanierung des Rathauses. Dort müssen die Fenster ausgetauscht werden – und auch dort soll und will die Gemeinde ein deutliches Zeichen in Richtung Umweltschutz setzen. Denn die frisch gedämmte Fassade soll begrünt werden. Das würde auch zur Klimaverbesserung im Ortskern führen. Derzeit sucht die Gemeinde noch nach geeigneten, nicht gerade arbeitsintensiven Bepflanzungsarten. Das gesamte Projekt muss bis Ende 2021 umgesetzt werden.  

KStA abonnieren