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Diskussionen über Aachener StraßeKaller Verwaltung stellt Bürgern Sanierungspläne vor

Lesezeit 3 Minuten
Planer Andreas Göttgens vom Büro Becker musste sich Kritik anhören.

Planer Andreas Göttgens vom Büro Becker musste sich Kritik anhören.

Kall – Nein, mit der Planung, die Andreas Göttgens vom Büro Becker im Rahmen einer Informationsveranstaltung am Donnerstagabend vorstellte, waren die meisten Anlieger überhaupt nicht einverstanden. Ab dem Sommer soll die Aachener Straße (in Richtung Ortsausgang Kall/Golbach) saniert werden.

320 Meter Sanierungsarbeiten

Die Arbeiten betreffen den Bereich zwischen Amselweg und Drosselweg auf einer Strecke von 320 Metern. Der später in Richtung Ortsmitte folgende Bauabschnitt bis zum Kreisel an der Bäckerei Piehler wird erst 2023 angefasst werden können, weil andere Arbeiten im Rahmen der Ortskernsanierung dringlicher sind.

Besonders die von Göttgens vorgestellten Parkbuchten waren den Bürgern ein Dorn im Auge. „Da parken doch fast ausschließlich Schüler des Berufskollegs Eifel. Wieso müssen die Anlieger dafür die Kosten übernehmen?“, monierte eine Bürgerin.

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Bürger forderten Informationen zum Kostenrahmen

Einhellige Meinung vieler Bürger war hingegen, dass zwar Straße und Nebenanlagen erneuert, die Nebenanlagen jedoch wieder genau so gestaltet werden sollten, wie sie derzeit sind. Eine Bürgerin monierte, dass die von Göttgens vorgesehene Pflasterung des Bürgersteigs nach mehreren Jahren schadhaft werde und zu Unkrautbewuchs führe. Man plädiere für einen Teerbelag.

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Außerdem wolle man von der Verwaltung einen festen Kostenrahmen genannt bekommen, um nicht von Kostensteigerungen überrascht zu werden. Doch Bürgermeister Hermann-Josef Esser machte deutlich, dass man damit nicht dienen könne. Die tatsächlichen Kosten seien nämlich immer vom Ergebnis einer Ausschreibung abhängig.

Verwaltung bietet Bürgern Kompromiss an

Der Kompromissvorschlag sieht nun laut Esser folgendermaßen aus: Die Nebenanlagen der Hangseite, also in Richtung Ortsausgang gesehen die rechte Straßenseite, erhalten abgesenkte Bordsteine, wie dies auch derzeit der Fall ist. Die Parkflächen sollen dort auf dem Bürgersteig lediglich mittels Markierungen ausgewiesen werden. Auch an der anderen Straßenseite soll es durchgehend abgesenkte Bordsteine geben. Sicherheitstechnisch sei das jedoch ein Nachteil, sagt Esser. Denn ein hoher Bordstein könne beispielsweise korrigierend wirken, wenn ein Autofahrer das Steuer etwas verrissen habe. Diese Leitwirkung gehe damit verloren.

Auch dem Wunsch der Bürger nach geteerten Bürgersteigen will die Verwaltung nachkommen, auch wenn Esser der Meinung ist, dass eine Pflasterung optisch besser wirke. In Richtung Ortsmitte soll der Radverkehr rechts über den Bürgersteig geführt werden. Ob das zulässig und empfehlenswert ist, sollen Gespräche mit Kreis und dem ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrrad Club) klären. Bleiben soll allerdings ein angedachter Radschutzstreifen auf der Fahrbahn in Richtung Golbach.

Ob die Wünsche der Bürger zu einer gravierenden Kostenersparnis führen, vermochte Esser nicht zu sagen. Die Planungen würden entsprechend geändert und danach die Kosten neu ermittelt. Esser verwies außerdem darauf, dass Strom- und Gasleitungen neu zu den Häusern verlegt werden könnten.

Die Kosten

Die Aachener Straße in Kall ist eine Landesstraße. Die Kosten für die Sanierung dieser Hauptverkehrsstraße L 105 werden von Straßen NRW übernommen.

Die Sanierung der Nebenanlagen muss von den Bürgern mitfinanziert werden. Dazu zählen Gehwege, Parkstreifen und Straßenbeleuchtung, falls die erneuert werden muss – was noch nicht entschieden ist. Der erste Bauabschnitt befindet sich zwischen Drosselweg und Amselweg auf 320 Metern.

Insgesamt wird die Sanierung 941000 Euro kosten, davon entfallen auf die erste Planungsvariante der Nebenanlagen 320 000 Euro. Davon müssen die Bürger die Hälfte tragen. Pro Quadratmeter sind das sechs Euro, eine Erneuerung der Beleuchtung würde einen Euro mehr kosten. (pe)

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